Wer erschoss Siegfried Buback? Klars Rolle immer noch unklar
18.04.2007, 21:23 UhrNoch immer ist unklar, wer den damaligen Generalbundesanwalt Siegfried Buback am 7. April 1977 an einer Ampel in Karlsruhe erschossen hat. Als mögliche Schützen wurden immer wieder die damaligen RAF-Mitglieder Knut Folkerts, Günter Sonnenberg und Christian Klar genannt - vor Gericht gab es nie eine endgültige Klärung. Einer von den Dreien wartete im Fluchtwagen. "Die bohrende Ungewissheit lag darin, dass nur zwei Menschen auf dem Motorrad saßen und nur der Beifahrer geschossen hat", schrieb jetzt der Buback-Sohn Michael. Die Bundesanwaltschaft hatte schon 1985 dpa-Informationen zufolge den Verdacht, Klar habe den Wagen gefahren, Sonnenberg das Motorrad - womit Folkerts der Schütze gewesen wäre. Was ist aus den Männern geworden?
KNUT FOLKERTS erhielt im Juli 1980 vom Oberlandesgericht in Stuttgart eine zwei Mal lebenslange Haftstrafe unter anderem wegen des Mordanschlags auf Buback und seine beiden Begleiter. Er wurde 1995 aus dem Gefängnis in Celle entlassen.
GÜNTER SONNENBERG, der 1992 vorzeitig nach 15 Jahren Haft freikam, war wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs an zwei Polizisten vom Oberlandesgericht Stuttgart zu einer zwei Mal lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden - nicht aber wegen des Buback-Mordes. Mit Rücksicht auf eine schwere Kopfverletzung, die er bei seiner Festnahme 1977 erlitten hatte, wurde das Verfahren wegen des Buback-Mordes 1982 eingestellt.
Für CHRISTIAN KLAR endet seine Mindestverbüßungszeit von 26 Jahren am 3. Januar 2009 - er könnte allerdings vorher vom Bundespräsidenten begnadigt werden. Klar sitzt im badischen Bruchsal im Gefängnis. Er war 1985 vom Oberlandesgericht Stuttgart zu fünf Mal lebenslänglich plus 15 Jahre Haft verurteilt worden, auch wegen des Buback-Mordes. 1992 wurde er ein weiteres Mal zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er 1979 bei einem Bankraub in Zürich eine Frau erschossen hatte.
Quelle: ntv.de