Dossier

Strafe für Zeitungsklau Neue US-Gesetze

Vorsicht, Hundebesitzer in Kalifornien: Wer Fido oder Fifi demnächst länger als drei Stunden pro Tag mit einer Leine an einen Baum oder auch einen Zaun bindet, muss demnächst eine Strafe bezahlen. Das sieht ein neues Gesetz vor, das im US-Westküstenstaat am 1. Januar in Kraft getreten ist.

Auch Zeitungsklau wird dort künftig teuer. Jeder, der mehr als 25 kostenlos angebotene Stadt- oder Anzeigenblätter aus einer öffentlichen Zeitungsbox nimmt, kann mit bis zu 250 Dollar (etwa 189 Euro) zur Kasse gebeten werden. Im Wiederholungsfall droht sogar Gefängnis. Aber wer hätte überhaupt Interesse daran, mehr als ein, zwei dieser Zeitungen mitgehen zu lassen? "Sie werden es nicht glauben, was es alles gibt", zitierten kalifornische Zeitungen am Montag Mitglieder des staatlichen Kongresses, die grünes Licht für dieses Gesetz gaben. "Es kommt immer wieder vor, dass Leute diese Blätter zum Recyceln weiterverkaufen oder sie vernichten, weil ihnen Geschichten darin nicht passen. Damit ist nun Schluss."

Schluss ist in Kalifornien auch mit straffreien Reisen im Kofferraum eines Autos. Das ist ab sofort verboten. Ein lachhaftes Gesetz? Mitnichten, befinden Staatspolitiker. Sie verweisen darauf, dass Teenager nicht selten Altersgenossen im Kofferraum verstaut mitfahren lassen, weil ihnen das Mitnehmen von Minderjährigen erst dann erlaubt ist, wenn sie ihren Führerschein mindestens ein Jahr lang besessen und sich im Straßenverkehr tadellos verhalten haben.

Hat Kalifornien die Spitzenreiterrolle bei ungewöhnlichen neuen Gesetzen, so ist es doch nicht der einzige Bundesstaat, der sich für 2007 merkwürdig anmutendes Neues hat einfallen lassen. So dürfen in Illinois verurteilte Straftäter nur dann bis zu drei Monate alte Hunde besitzen, wenn diese auch kastriert oder sterilisiert worden sind. In gleich mehreren Bundesstaaten ist Schluss mit einem Hundeleben, wenn Herrchen oder Frauchen etwas zustößt: Hier ist nun die vorsorgliche Einrichtung von Treuhandfonds für Haustiere erlaubt.

In Colorado müssen Besitzer künftig beim Hausverkäufen offen legen, ob ihr Gebäude jemals als Labor zur Herstellung von Metamphetaminen, das heißt Drogen, verwendet wurde. Das würde dann nämlich unter der Rubrik "gefährliche Chemikalien" eine staatlich angeordnete Säuberung erfordern.

In Pennsylvania dürfen verurteilte Brandstifter künftig nicht den Beruf eines Feuerwehrmannes ergreifen. Solchen Karriereambitionen ist jetzt gesetzlich ein Riegel vorgeschoben worden. Und ist es ab Neujahr gleich in mehreren Staaten vorgeschrieben, beim Benutzen der Autoscheibenwischer auch immer zugleich die Scheinwerfer einzuschalten, so haben wenigstens die Weinliebhaber im US-Staat Illinois einen Grund zur Freude. Ab sofort dürfen sie Rebensaft in Flaschen, die sie in Restaurants bestellt und bezahlt, aber nicht ganz geleert haben, mit nach Hause nehmen. Das war bisher verboten.

Richter in Wisconsin können sich nun sicherer fühlen: Ihnen ist ab sofort das -verhüllte -Tragen von Waffen im Gerichtssaal gestattet. Und auch die Jäger in Pennsylvania, die sich bisher auf eine Ausrüstung mit Pfeil und Bogen beschränken mussten, können ihr Arsenal aufstocken. Sie dürfen jetzt Schusswaffen mitnehmen -aber nur zur Selbstverteidigung. Vor wem? "Wenn sie in ein Loch fallen und sich ein Bein brechen, dann können sie mit Pfeil und Bogen keinen hörbaren Schuss abgeben, um auf ihre missliche Lage aufmerksam zu machen", erklärte am Montag eine Zeitung das neue Gesetz.

Quelle: ntv.de

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