Dossier

Islamisten-Hochburg Terrorgefahr aus Ulm

Der Großraum Ulm ist nach Angaben der Sicherheitsbehörden eine der Schwerpunktregionen von Islamisten in Baden-Württemberg. Laut dem Landesamt für Verfassungsschutz gab es schon vor dem 11. September 2001 eine aktive islamistische Szene in der schwäbischen Stadt. Schon während des Bosnien-Krieges seien Aktivisten aus der Szene zum Kämpfen in das Land gegangen.
Ein Anlaufpunkt in Ulm ist das Islamische Informationszentrum (IIZ). Es wurde von der Polizei am Mittwoch durchsucht. Das IIZ habe aber nicht im Fokus der aktuellen Ermittlungen gestanden, sagte Landespolizeipräsident Erwin Hetger. Die Polizei hatte am Dienstag drei mutmaßliche Terroristen festgenommen, die Anschläge in Deutschland vorbereiteten. "Der Koordinator der Vorbereitungen kommt aus Ulm", erklärte Hetger.

Laut Verfassungsschutz ist auffallend, dass die Islamisten in Ulm "missionarisch geprägt" seien. Mit deutschen Publikationen würden "muslimisch aussehende Männer" offen auf der Straße angesprochen, um sie zu gewinnen. Mehrere Männer aus dem Großraum Ulm reisten auch nach Pakistan. Einzelne davon hätten auch eine Ausbildung in einem dortigen Terrorlager absolviert.

In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Razzien gegen die Islamisten-Szene im Großraum Ulm gegeben. Besonders im Blickpunkt war dabei auch immer das durch die Entführung des Deutsch-Libanesen Khaled El Masri bekannte gewordene Islamisten-Zentrum "Multi-Kultur-Haus" in Neu-Ulm. Das bayerische Innenministerium hatte die Einrichtung geschlossen. Das "Multi-Kultur-Haus" im Neu-Ulmer Gewerbegebiet war seit Jahren von den Sicherheitsbehörden beobachtet worden.

Quelle: ntv.de

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