Stichwort Wie man Präsident der USA wird
14.12.2007, 09:33 UhrIn den USA wird Anfang November 2008 der Nachfolger für Präsident George W. Bush bestimmt. Es folgen einige Informationen zu der Wahl des amerikanischen Staatsoberhaupts.
Voraussetzungen: Mindestalter von 35 Jahren, von denen 14 in den USA verbracht worden sein müssen. Auch muss ein Kandidat die US-Staatsbürgerschaft von Geburt an besitzen.
Registrierung: Der Kandidat muss sich in jedem der 50 Bundesstaaten registrieren und dort je nach Landesgesetzen eine bestimmte Zahl von Unterschriften vorweisen können. Zudem muss er sich bei der Bundeswahlbehörde (FEC) anmelden, die unter anderem die Finanzierung seines Wahlkampfs überwacht.
Parteien: Obwohl in der Verfassung Parteien nicht erwähnt werden, haben in der Praxis nur Kandidaten die Präsidentschaft gewonnen, die von einer Partei unterstützt wurden (Ausnahme: George Washington als erster Präsident). Seit dem 19. Jahrhundert dominieren die Demokraten und Republikaner, frühere Parteien waren die Whig, Democratic-Republican und Federalist.
Vorwahlen: Ziel jeder Partei ist es, eine möglichst breite Volksgruppe hinter eine einzige Person zu bringen und jede Spaltung der Wähler zu vermeiden. Da sich zunächst mehrere Personen um die Kandidatur bewerben, werden Vorwahlen abgehalten. Dabei bestimmen die Parteibasis oder gewählte Vertreter in jedem Bundesstaat, wem sie ihr Vertrauen aussprechen. In einigen Bundesstaaten können auch Wähler, die nicht Mitglied einer Partei sind, an diesen Abstimmungen teilnehmen. Während der Vorwahlen wird für viele Kandidaten klar, dass sie keine Chance haben. Sie geben dann auf.
Parteitage: Im Sommer kommt jede Partei zu einer großen Sitzung zusammen, um ihren eigentlichen Kandidaten zu ernennen. Diese Treffen sind heute Formsache. Sie werden benutzt, um die Geschlossenheit der Partei nach den intern oft zermürbenden Vorwahlen wiederherzustellen und dem Kandidaten einen möglichst guten Start in den eigentlichen Wahlkampf zu verschaffen.
Wahltag: Gewählt wird alle vier Jahre am ersten Dienstag im November. Es handelt es sich dabei eigentlich nicht um eine landesweite Wahl, sondern um Einzelabstimmungen in den 50 Bundesstaaten und dem Regierungsbezirk District of Columbia. Daher werden die Ergebnisse in den östlichen Bundesstaaten bekanntgegeben, während in den westlichen wegen der Zeitverschiebung noch gewählt wird.
Wahlkolleg: Die US-Bürger wählen den Präsident nicht direkt, sondern über 538 Wahlmänner. Dabei haben Bundesstaaten mit einer größeren Bevölkerung mehr Stimmen, jeder Staat aber mindestens drei. Diese Wahlmänner haben sich verpflichtet, für einen bestimmten Kandidaten zu stimmen. In 48 der 50 Bundesstaaten erhält der Kandidat mit einer Mehrheit der abgegebenen Stimmen in einem Bundesstaat auch alle Wahlmännerstimmen. In Nebraska und Maine werden die Stimmen aufgeteilt.
Sieger: Wer 270 Wahlmännerstimmen erhält, hat gewonnen. In der Regel - jedoch nicht immer - ist das auch der Kandidat, der die meisten Wählerstimmen bekommen hat. In den 55 Präsidentenwahlen von 1789 bis 2004 hat vier Mal ein Kandidat gewonnen, der nicht die Mehrheit der Wähler hinter sich hatte: 1824, 1876, 1888 und zuletzt 2000. Hat kein Kandidat die Mehrheit im Kolleg, entscheidet das Repräsentantenhaus, wer Präsident wird. Das Wahlkolleg trifft sich im Dezember, um formell den Präsident zu bestimmen.
Eid: Im Januar wird der neue Präsident auf den Stufen des Kapitols - der Sitz des Kongresses - vereidigt.
Wiederwahl: Seit 1951 darf der Präsident nicht mehr als zwei Amtszeiten dienen.
Quelle: ntv.de