Dossier

Eine Chronologie der Flucht Zwölf Jahre Suche nach Karadzic

Zwölf Jahre lang dauerte die Suche nach Radovan Karadzic.

Zwölf Jahre lang dauerte die Suche nach Radovan Karadzic.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Radovan Karadzic war bis zu seiner Verhaftung im Juli 2008 einer der meistgesuchten Männer der Welt. Die Jagd auf den mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher dauerte zwölf Jahre.

Juli 1995: Das UN-Jugoslawien-Tribunal in Den Haag erhebt Anklage wegen Völkermords und verschickt internationale Haftbefehle.

Juli 1996: Unter internationalem Druck gibt Karadzic das Präsidentenamt der bosnischen Serbenrepublik ab und taucht unter.

2000 bis 2005: Immer wieder gibt es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort - von Sarajevo bis Montenegro.

November 2001: Der Druck auf die jugoslawischen Behörden wird verstärkt. Belgrad wisse, wo Karadzic sich aufhalte, sagt die damalige Chefanklägerin Carla del Ponte.

Februar 2002: Erster öffentlich bekannter Festnahmeversuch. Die Aktion der NATO-Schutztruppe SFOR im ostbosnischen Ort Celebici schlägt fehl. Auch weitere Razzien der SFOR sind erfolglos - so in Pale (Juni) und einer Kaserne bei Foca (August).

Januar 2004: Vergebliche Durchsuchung von Wohnungen seiner Familie. Im März/April werden im Rahmen einer Großfahndung ganze Ortschaften in Ost-Bosnien abgeriegelt, auch Kirchen durchsucht.

Februar 2006: Del Ponte klagt in Belgrad über mangelnde Kooperationsbereitschaft. Verhandlungen über ein EU-Assoziierungsabkommen mit Serbien müssten eingefroren werden.

Juli 2008: Karadzic wird bei Belgrad festgenommen und nach Den Haag ausgeliefert. Der Mediziner hatte unter falschem Namen in einer privaten Arztpraxis gearbeitet.

Quelle: ntv.de, dpa

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