Eine Chronologie der Flucht Zwölf Jahre Suche nach Karadzic
26.10.2009, 08:47 Uhr
Zwölf Jahre lang dauerte die Suche nach Radovan Karadzic.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Radovan Karadzic war bis zu seiner Verhaftung im Juli 2008 einer der meistgesuchten Männer der Welt. Die Jagd auf den mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher dauerte zwölf Jahre.
Juli 1995: Das UN-Jugoslawien-Tribunal in Den Haag erhebt Anklage wegen Völkermords und verschickt internationale Haftbefehle.
Juli 1996: Unter internationalem Druck gibt Karadzic das Präsidentenamt der bosnischen Serbenrepublik ab und taucht unter.
2000 bis 2005: Immer wieder gibt es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort - von Sarajevo bis Montenegro.
November 2001: Der Druck auf die jugoslawischen Behörden wird verstärkt. Belgrad wisse, wo Karadzic sich aufhalte, sagt die damalige Chefanklägerin Carla del Ponte.
Februar 2002: Erster öffentlich bekannter Festnahmeversuch. Die Aktion der NATO-Schutztruppe SFOR im ostbosnischen Ort Celebici schlägt fehl. Auch weitere Razzien der SFOR sind erfolglos - so in Pale (Juni) und einer Kaserne bei Foca (August).
Januar 2004: Vergebliche Durchsuchung von Wohnungen seiner Familie. Im März/April werden im Rahmen einer Großfahndung ganze Ortschaften in Ost-Bosnien abgeriegelt, auch Kirchen durchsucht.
Februar 2006: Del Ponte klagt in Belgrad über mangelnde Kooperationsbereitschaft. Verhandlungen über ein EU-Assoziierungsabkommen mit Serbien müssten eingefroren werden.
Juli 2008: Karadzic wird bei Belgrad festgenommen und nach Den Haag ausgeliefert. Der Mediziner hatte unter falschem Namen in einer privaten Arztpraxis gearbeitet.
Quelle: ntv.de, dpa