Pressestimmen

Attentat beim Boston-Marathon "USA lassen sich nicht unterkriegen"

2013-04-15T234249Z_01_WAS453_RTRMDNP_3_ATHLETICS-MARATHON-BOSTON-BLAST.JPG2414910227561047866.jpg

(Foto: REUTERS)

Ein tödliches Bombenattentat erschüttert Boston: Zwei Sprengsätze explodieren beim Boston-Marathon. Drei Menschen kommen ums Leben. Mehr als 170 Menschen werden verletzt. Dennoch sind sich viele Kommentatoren der deutschen Tageszeitungen sich sicher: Der oder die Täter haben nichts erreicht.

Pressestimmen.jpg

So schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger etwa: "Es gibt keinen Anschlag, der amerikanischen Optimismus auf Dauer zerstören könnte. Der Glaube an eine gute Zukunft ist Teil der amerikanischen DNA und sicher vor Mutationen. Die USA sind erneut verletzt, aber sie reagieren vernünftig und besonnen. Mit diesen Amerikanern sind wir gern solidarisch."

Die Stuttgarter Nachrichten meinen, Amerika rücke in Zeiten der Gefahr zusammen. "Die Menschen helfen sich spontan. Und diesmal scheinen auch die Sicherheitsorgane geräuschlos zusammenzuarbeiten." US-Präsident Barack Obama lasse sich nicht zu voreiligen Schlüssen hinreißen und strahle Festigkeit aus. "Der tragische Anlass zeigt wieder einmal: Amerika lässt sich nicht unterkriegen."

Für den neuen Tag steht nicht die noch ungeklärte Täterschaft im Mittelpunkt, sondern "das ermutigende Signal" aus Bosten, "dass die Menschen noch mehr zusammenstehen und sich nicht einschüchtern lassen". "Das hat New York nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vorgemacht und die norwegische Gesellschaft nach dem Terrorakt auf der Insel Utøya in beeindruckender Weise wiederholt. "Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit", sagte Norwegens Premier Jens Stoltenberg bei der Trauerfeier für die Breivik-Opfer. Das ist die Höchststrafe für die Terroristen."

Der Mannheimer Morgen lobt vor allem die Arbeit der Einsatzkräfte: "Seit 2001 flossen Milliarden in innere Sicherheit und Katastrophenschutz. Die enorm schnelle Reaktion der Rettungshelfer in Boston, aber auch das Vorgehen von lokaler Polizei und FBI beweisen, dass die USA heute anders auf Anschläge eingestellt sind. Wer auch immer hinter dem Anschlag steht, hat nichts anderes erreicht, als den Bürgersinn und die legendäre Hilfsbereitschaft der Amerikaner zu mobilisieren."

Das Straubinger Tagblatt glaubt dagegen, "selbst die Nation, die seit 9/11 Sicherheit ganz groß schreibt", müsse eingestehen, dass sie verwundbar sei. "Einen absoluten Schutz der Bürger kann auch sie nicht gewährleisten. So sehr sie sich bemüht - ihren Feinden kann es gelingen, ihr grausame Schläge zu versetzen."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen