Klotzen statt Kleckern ver.di will bis zu 7 Prozent
08.02.2002, 18:45 UhrDie Gewerkschaften bleiben bei ihrer Linie: In den kommenden Tarifverhandlungen wollen sie saftige Einkommensverbesserungen für ihre Beschäftigten durchsetzen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di übertrumpfte nun sogar die IG Metall, die mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn den Tarifpoker eingeleitet hatte. ver.di will eine Aufstockung der Gehälter um bis zu sieben Prozent erreichen.
"Wir brauchen nach Jahren des Reallohnverlustes deutliche Reallohnsteigerungen", gab der stellvertretende Bundesvorsitzende von ver.di, Michael Sommer, die Devise vor. "Es gibt eine hohe Erwartungshaltung bei unseren Mitgliedern", erklärte er die Forderung seiner Gewerkschaft, die zwischen fünf und sieben Prozent angelegt werden soll.
Die Höhe der Forderung werde sich nicht allein an der Inflationsrate und der Produktivität orientieren, erklärte Sommer und fügte hinzu: "Wir wollen auch einen Umverteilungsfaktor." Für die ostdeutschen Arbeitnehmer werde es auch um eine 100-prozentige Angleichung der Gehälter an das Westniveau gehen, erklärte Sommer. ver.di werde mit "einer großen Kampagne den diesjährigen Wahlkampf begleiten".
Als erste der zu ver.di gehördenden Branchen wird die Druckindustrie in Verhandlungen treten. Ihr folgen werden Banken und Versicherungen sowie Groß- und Einzelhandel. Für den Herbst ist die Tarifrunde im öffentlichen Dienst vorgesehen.
Quelle: ntv.de