Feiertag in fünf Bundesländern Wer an Allerheiligen frei hat und wer nicht
01.11.2022, 09:00 UhrDer 31. Oktober ist gesetzlicher Feiertag in neun Bundesländern, der 1. November nur in fünf: Trotzdem genießen sehr viel mehr Deutsche an Allerheiligen Feiertagsruhe als am Reformationstag. Wo gilt was?
Feiertage markieren besondere Zeitpunkte im Jahresablauf: In Deutschland sind sie teils tief verwurzelt in Brauchtum, gesellschaftlichem Leben und christlich geprägten Traditionen. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Feiertage orientiert sich am kirchlichen Kalender der beiden Konfessionen.
Wie viele Feiertage gibt es in Deutschland? "Die Festlegung von Feiertagen ist (...) grundsätzlich Sache der Länder", heißt es beim Bundesinnenministerium. Die alleinige Ausnahme ist der Tag der deutschen Einheit: Am 3. Oktober jeden Jahres erinnert der "einzige bundesrechtlich festgelegte Feiertag" an die deutsche Wiedervereinigung. "Alle anderen Feiertage legen die Länder fest."
Hier ist der Reformationstag ein Feiertag
Im Alltag der Bevölkerung spielen Feiertage seit jeher eine besondere Rolle: Die Arbeit ruht, Schulen und Kitas sind geschlossen, viele Menschen haben frei. Feiertage wie Weihnachten, Osten oder Pfingsten bieten Anlass für Feiern im Familienkreis, Urlaub oder einfache Erholung über ein verlängertes Wochenende.
Durch die Sonn- und Feiertagsgesetze der Länder sind insgesamt nur neun Feiertage bundeseinheitlich gesetzlich geschützt: Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, der 1. Mai, der Tag der Deutschen Einheit sowie erster und zweiter Weihnachtsfeiertag.
In diesen Bundesländern ist Allerheiligen ein Feiertag
Dazu kommen regional geltende Feiertage wie zum Beispiel der Reformationstag, der jedes Jahr am 31. Oktober an den Beginn der Reformation durch Martin Luther erinnern soll. Der Reformationstag ist in 9 der 16 Bundesländer gesetzlicher Feiertag. Fast der komplette Norden und Osten Deutschlands hat am letzten Tag im Oktober frei.
Der Reformationstag betrifft zwar eine klare Mehrheit der Bundesländer, die gesetzliche Regelung gilt aber aufgrund der unterschiedlichen Besiedlungsdichte lediglich 31,2 Prozent der deutschen Bevölkerung. Die feiertagsbedingten Auswirkungen auf Verkehr, Industrie, Stromverbrauch und Einschaltquoten sind entsprechend geringer als an anderen gesetzlichen Feiertagen.
Buß- und Bettag: Nur in Sachsen ein Feiertag
Der katholisch geprägte Feiertag Allerheiligen, an dem, wie der Name vermuten lässt, den Heiligen gedacht wird, ist dagegen zwar in nur fünf Bundesländern gesetzlich geschützt. Weil zu dieser Gruppe mit Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg aber die drei bevölkerungsreichsten Länder Deutschlands zählen, betreffen die Regelungen am 1. November rein rechnerisch 56,8 Prozent aller Einwohner Deutschlands. Die Feiertagseffekte an Allerheiligen sind entsprechend stärker spürbar als am Reformationstag. Bei Allerseelen am 2. November handelt es sich lediglich um einen kirchlichen Feiertag, der in keinem Bundesland gesetzlicher Feiertag ist.
Der nächste anstehende Feiertag ist der Buß- und Bettag am 16. November. Bundesweite Feiertagseffekte sind kaum zu erwarten: Der Buß- und Bettag ist nur noch für ein einzelnes Bundesland von Belang. Der einst deutschlandweit geltende Feiertag genießt landesrechtlichen Sonderstatus nur noch im Freistaat Sachsen. Wie am Karfreitag oder an den übrigen Gedenk- und Trauertagen sind am Buß- und Bettag in Sachsen "öffentliche Tanzveranstaltungen und andere öffentliche Vergnügungen, die dem ernsten Charakter dieser Tage zuwiderlaufen", gesetzlich verboten.
Quelle: ntv.de