Ratgeber

Währungsanlagekonten Es muss nicht immer Euro sein

Das Misstrauen gegen den Euro macht Anleger kreativ. Gold ist inzwischen reichlich teuer, Immobilien kauft man nicht mal eben so - da liegt es nahe, sein Geld auf einem Währungskonto zu parken. Do was bringen Dollar, Zloty und Co?

Auch andere Länder haben schöne Währungen - aber wer seine Euro in Türkische Lira oder Südafrikanische Rand umwandelt, sollte wissen, was er tut.

Auch andere Länder haben schöne Währungen - aber wer seine Euro in Türkische Lira oder Südafrikanische Rand umwandelt, sollte wissen, was er tut.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wohin der Sinkflug des Euro noch führen wird, ist derzeit kaum abzusehen. Da wundert es nicht, dass die Comdirect Bank einen Ansturm auf ihre Währungsanlagekonten verzeichnet. Um 50 Prozent sei das Volumen seit Jahresbeginn gestiegen, besonders gefragt seien Investitionen in Schweizer Franken, Norwegische Kronen, Japanische Yen und US-Dollar, teilt die Commerzbank-Tocher mit.

Zinsen nur bei Risiko

Die Comdirect ist nicht die einzige Bank, die diese Anlageform im Programm hat, aber die Auswahl ist ziemlich übersichtlich. Zwar bieten viele Banken Fremdwährungskonten, über die vor allem Geschäftskunden ihre Auslandstransaktionen abwickeln können. Wer allerdings ein Konto zur Währungsabsicherung sucht, der wird am ehesten bei Direktbanken fündig. Neben Comdirekt mischen beispielsweise die DAB Bank, Cortal Consors und das Sparkassenportal S-Broker mit. Für den normalen Zahlungsverkehr lassen sich die Konten meist nicht nutzen, doch dafür gibt es Zinsen – zumindest bei manchen Angeboten.

 

So wirbt die Comdirect mit "attraktiver Verzinsung bis zu 5,0 Prozent p.a." – die bekommt allerdings nur, wer sein Geld in türkischer Lira parkt. Für eine Anlage in Südafrikanischen Rand gibt es immerhin noch 3 Prozent, beim Mexikanischen Peso sind es noch 2 Prozent. Wer dem polnischen Zloty vertraut, bekommt ein halbes Prozent Zinsen, genauso viel gibt es für Konten, die in norwegischer Krone geführt werden. Für Standardwährungen wie US-Dollar, Schweizer Franken und Japanischen Yen zahlt derzeit kein Anbieter Guthabenszinsen. Das ganze lohnt sich also nur, wenn der Euro im Vergleich zur jeweiligen Währung noch weiter fällt.

Euro muss kräftig rutschen

Mit gewöhnlichen Tagesgeldkonten lassen sich derzeit etwa zwei Prozent herausholen – um soviel müsste der Euro also mindestens abrutschen, damit die Null-Prozent-Verzinsung kein Verlustgeschäft wird. Das reicht aber nicht, wenn noch Kosten für die Konvertierung hinzukommen. Die Comdirect bittet bei Kauf- und Verkauf jeweils mit einem Prozent zur Kasse, Brokerjet begnügt sich mit 0,25 Prozent und Cortal Consors nimmt pauschal 19,95 Euro pro Auftrag.

 

Das heißt beispielsweise fürs Comdirect-Konto: Der Euro müsste gegenüber dem Dollar um vier Prozent verlieren, damit das Dollar-Konto den Vergleich gegen ein zweiprozentiges Tagesgeldkonto gewinnt. Bei einigen Anbietern fallen zudem Depot- oder Kontoführungsgebühren an. Tagesgeldkonten sind dagegen in aller Regel kostenlos.

 

Fazit: Wer dem Euro schwer misstraut, findet in Währungsanlagekonten Zuflucht. Die muss man sich allerdings zum Teil recht teuer erkaufen. Zinsen gibt es nur bei Währungen, die nicht als sonderlich stabil gelten – da kann man auch gleich beim Euro bleiben.       

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen