Überflutungen Hilfe für Hausbesitzer
21.05.2010, 12:38 UhrWeitere Regenfälle und die Flüsse sorgen im Osten Deutschlands für Hochwasser. Die Folgen sind abzusehen: Wasser dringt durch Türen oder Fenster in die Häuser. Wenn es zu Rückstau kommt, dringt das Wasser durch Gullys, Waschbecken oder Toiletten ein. Technische Vorkehrungen sind da schwierig, doch immerhin lässt sich der finanzielle Schaden durch Versicherungsschutz begrenzen.
Die Gebäuderversicherung sollte wenn möglich um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden. Sie springt bei Schäden durch Hochwasser ein und übernimmt die entstehenden Kosten, etwa für die Trockenlegung des Kellers oder die Erneuerung des Fußbodens. Wer auch seine Einrichtung schützen will, braucht zusätzlich eine Hausratversicherung. Der Haken an der Sache: Wer in ausgewiesenen Hochwassergebieten wohnt, kann sich oft gar nicht versichern. "Hier sollten die Menschen ein besonderes Augenmerk auf Vorbeugung legen, also beispielsweise keine wertvollen Gegenstände im Keller lagern und unempfindliche Baumaterialien wählen" so Richard Münz von der R+V Versicherung.
Die nächsten Schritte
Wer versichert ist, sollte den Schaden schnellstmöglich der Versicherung melden – die meisten Anbieter haben eine Schadens-Hotline, die rund um die Uhr besetzt ist. Hier bekommen die Betroffenen auch Informationen über die nächsten Schritte.
Schon bei den Aufräumarbeiten gilt es einiges zu beachten. So sollte man beispielsweise mit dem Kellerauspumpen so lange warten, bis der Wasserstand außen sinkt. "Sonst wird das Mauerwerk unterspült oder aufgeschwemmt, es entstehen Risse. Im schlimmsten Fall ist die ganze Statik des Gebäudes in Gefahr", erklärt Janette Bohne von der Sprint Sanierungs GmbH, einer Sanierungsfirma, die sich auf die Beseitigung von Elementarschäden spezialisiert hat. Sobald dann der Wasserspiegel fällt, ist Eile angesagt: Schlamm und Dreck sollten entfernt werden, bevor alles trocknet.
Es folgt die erste Bestandsaufnahme. Meist schicken die Versicherer dafür einen Gutachter ins Haus. Für die Versicherung ist es wichtig, dass alle beschädigten Gegenstände genau aufgelistet werden. "Wir empfehlen immer, alle Schäden zu fotografieren – auch Gegenstände, die man entsorgen muss. Dann ist die Abwicklung hinterher einfacher", sagt Münz.
Ohne Fachmann geht es nicht
Bei den Aufräumarbeiten kommt man um Hilfe von Außen nicht herum. So sollte ein Fachmann prüfen, ob die Elektroinstallationen gelitten haben. Auch die Frage, ob Wände und Böden getrocknet werden können oder ob ein Austausch notwendig ist, sollte ein Experte entscheiden. Die Elementarschadenversicherung braucht hierfür einen Kostenvoranschlag. Die Trockenlegung des Gebäudes überlassen die Besitzer dann lieber einem Fachunternehmen. Die Bewohner können die Arbeiten jedoch unterstützen, indem sie viel und intensiv lüften.
Wer mit Öl heizt, sollte unbedingt seinen Öltank auf Lecks überprüfen. Zudem müssen alle Lebensmittel, die mit dem Hochwasser in Kontakt gekommen sind, entsorgt werden. Denn mit dem Wasser werden auch Schadstoffe und Bakterien transportiert.
Quelle: ntv.de, ino