Ratgeber

Unnötiger Stromverbrauch Mehr als drei Milliarden Euro verschwendet

Wer ungenutzte Geräte konsequent vom Stromnetz trennt, kann bis zu 100 Euro pro Jahr einsparen.

Wer ungenutzte Geräte konsequent vom Stromnetz trennt, kann bis zu 100 Euro pro Jahr einsparen.

(Foto: imago images/McPHOTO)

Der Strompreis für private Haushalte in Deutschland steigt. Wer nicht erst auf Preissenkungen warten oder ständig den Anbieter wechseln möchte, reduziert am besten seinen Verbrauch. Viel Strom lässt sich etwa mithilfe effizienterer Haushaltsgeräte sparen. Oder indem einfach der Stecker gezogen wird.

Noch immer verschwenden Haushalte in Deutschland viel Energie durch ungenutzte Geräte. Und dies, obwohl der Preis für den Strom aus der Grundversorgung auf einen Rekordpreis geklettert ist. Im Januar kostete eine Kilowattstunde im bundesweiten Durchschnitt bereits 33,77 Cent.

Wer auch jetzt partout nicht dazu zu bewegen ist, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln, sollte zumindest zusehen, dass wenigstens der Stromverbrauch reduziert wird. Denn wie das Vergleichsportal Verivox berichtet, kann, wer ungenutzte Geräte konsequent vom Stromnetz trennt, je nach Ausstattung bis zu 100 Euro pro Jahr einsparen. Hochgerechnet auf alle Haushalte summiert sich die Geldverschwendung sogar auf über 3 Milliarden Euro, wie eine entsprechende Modellrechnung zeigt.

Denn viele Elektrogeräte im Haushalt verbrauchen Strom, obwohl sie gerade nicht genutzt werden. Wie viel Strom durch den Standby-Modus verschwendet wird, hängt von der Art, der Anzahl und dem Alter der Elektrogeräte ab. Der unnötige Stromverbrauch macht Schätzungen zufolge zwischen 8 und 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts aus.

Ganzes Kohlekraftwerk könnte vom Netz

Bei einem Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) und einem durchschnittlichen Strompreis von aktuell 29,27 Cent/kWh kosten die Standby-Verluste zwischen 94 und 117 Euro pro Jahr. Deutschlandweit summiert sich die Stromverschwendung durch Standby in den privaten Haushalten auf über 10 Milliarden kWh. Würden alle privaten Haushalte den Stecker ziehen, könnte sofort ein großes Kohlekraftwerk vom Netz gehen.

"Durch Steckerziehen oder abschaltbare Steckerleisten lassen sich diese Verluste wirkungsvoll eindämmen. Wer es schafft, etwa zehn Jahre lang alle Standby-Verluste zu vermeiden, kann rund 1000 Euro einsparen. Das entspricht einem ganzen Jahr kostenlosen Strom für einen Drei-Personen-Haushalt", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Und weiter: "Moderne Elektrogeräte sind im Standby-Betrieb sparsamer, doch viele ältere Geräte weisen deutlich höhere Stromverbräuche auf. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Elektrogeräte in den deutschen Haushalten immer weiter zunimmt. Dadurch kann der unnötige Stromverbrauch sogar ansteigen.

Tipps zum Stromsparen

Insofern kann es neben dem Steckerziehen auch lohnend sein, mithilfe von effizienteren Haushaltsgeräten zu sparen - aber in diese muss man erst mal investieren. Mit ein paar kleinen Änderungen des eigenen Verhaltens lässt sich aber auch schon einiges erreichen. Zum Beispiel mit nachfolgenden Tipps:

Deckel drauf

40 Prozent Energie spart es ein, wenn man beim Kochen den Deckel auf den Topf legt. Wird kurz vor dem Ende des Garens oder Bratens der Herd abgestellt, spart das rund 15 Prozent Energie.

Nicht vorheizen

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Im Backofen ist die Zubereitung in Umluft um 15 Prozent energiesparender als Ober- und Unterhitze. Wer nicht vorheizt, braucht 8 Prozent weniger Energie.

Regelmäßiges Abtauen

Eine ein Zentimeter dicke Eisschicht im Gefrierschrank erhöht den Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent. Sind die Lüftungsschlitze von Kühl- und Gefrierschrank abgedeckt, kann das bis zu 10 Prozent mehr Strom ausmachen.

Waschtemperatur senken

Wer mit 60 statt mit 90 Grad Wäsche wäscht, senkt den Stromverbrauch der Maschine um mindestens 40 Prozent.

Quelle: ntv.de, awi

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