Ratgeber

Autokindersitze im Test Seitenaufprall bleibt Problem

Der ADAC hat gemeinsam mit der Stiftung Warentest 22 Kindersitze für jedes Alter und in verschiedenen Gewichtsklassen getestet. Positiv: Für jede Alterstufe bis zwölf Jahren gibt es mindestens ein "gutes" Produkt.

Der Seitenaufprallschutz ist für die Zulassung von Kindersitzen bislang unerheblich.

Der Seitenaufprallschutz ist für die Zulassung von Kindersitzen bislang unerheblich.

(Foto: Martin Hangen)

Es gibt keinen Sitz, der mit "sehr gut" bewertet wurde. 14 Sitze für Babys, Klein- und Schulkinder erreichen die Beurteilung "gut", fünf "befriedigend" und drei "ausreichend". Die besten Produkte sind mit der Note 1,6 ("gut") der Maxi Cosi Pebble+Family Fix (Klasse bis 13 Kilogramm) und der Kiddy Energy Pro in der Klasse neun bis 18 Kilogramm. Beide Sitze lassen sich sehr leicht montieren und erhhalten in der Kategorie "Bedienung" ein "sehr gut". Drei Ausreißer wurden nur mit "ausreichend" beurteilt werden: Der Casualplay PrimaFix (bis 10 Kilogramm), der Safety 1st Tri Safe+ (9-36 Kilogramm) und der Chicco Key 2-3 Ultrafix (15 bis 36 Kilogramm).

Testergebnisse im Überblick.

Testergebnisse im Überblick.

(Foto: ADAC)

Unter anderem wegen erhöhter Belastungswerte im Seitencrashtest kommt der Casualplay PrimaFix nicht auf ein besseres Bewertungsniveau. Genauso wie beim Chicco Key 2-3 rollt beim Test der Kopf des Dummys aus den Seitenwangen des Kindersitzes und berührt die Fahrzeugtür. Dies bedeutet ein zusätzliches Verletzungsrisiko für die Kleinsten. Außerdem sind beim Casualplay Möglichkeiten für eine fehlerhafte Bedienung gegeben, weil der Rückenwinkel des Sitzes abhängig vom Gewicht des Kindes mehr oder weniger geneigt werden muss. Auch die Sicherung des Kopfteils mit einem Zusatzgurt macht den Einbau sehr aufwändig.

Gefahr durch falsche Bedienung

Der sicherste Sitz nützt nichts, wenn eine überdurchschnittlich hohe Gefahr zur Fehlbedienung gegeben ist. Deshalb zählte das Kriterium "Bedienung" genauso viel wie die "Sicherheit". Ebenfalls nur mit "ausreichend" bewertet wurde der Safety 1st Tri Safe+ für Kinder von einem bis zwölf Jahren. Bei diesem Sitz ist der Schulterbereich für größere Kinder zu eng geschnitten. Wird die Rückenstütze deshalb abgenommen, bietet er keinerlei Seitenaufprallschutz mehr.

Der Seitenaufprallschutz spielt derzeit für die gesetzliche Zulassung von Kindersitzen immer noch keine Rolle. Der ADAC führt seit Jahren einen Seitenaufpralltest durch, weil Kinder bei dieser Kollisionsart besonders gefährdet sind. Dies gilt auch dann, wenn im Auto ein Kopf-Airbag vorhanden ist. Dieser reicht in der Regel nicht weit genug herunter, um den Nachwuchs seitlich zu schützen.

Quelle: ntv.de, akl

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