Bayern Corona: Gläubige sollen Gräber Allerheiligen selbst segnen
01.10.2020, 17:50 Uhr
München (dpa/lby) - Katholiken in Bayern sollen die Gräber ihrer Angehörigen zu Allerheiligen selbst segnen. "Die Gläubigen sollen ermutigt werden, selbst mit Weihwasser die Gräber zu segnen", heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Freisinger Bischofskonferenz, der Zusammenkunft der bayerischen Bischöfe. Ein Schwerpunkt des dreitägigen Treffens lag auf dem Umgang der Bistümer mit der Corona-Krise und der Frage, wie kirchliche Feiertage auch in Seuchenzeiten begangen werden können.
Zu Allerheiligen am 1. November kommen viele katholische Christen auf Friedhöfen zusammen, um ihrer Toten zu gedenken. Auf vielen Friedhöfen finden dann Gedenkfeiern und Gräbersegnungen statt. "Für Gottesdienste im Freien und den Gräbergang an Allerheiligen sollen technische Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden", heißt es in dem Papier weiter. "Die Bischöfe ermutigen die Pfarrgemeinden, die besondere Prägung dieser Zeit zu leben und alle Möglichkeiten an Gottesdiensten und im Brauchtum auszuschöpfen."
Das gelte auch für die Weihnachtszeit, sagte der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx. Gottesdienste im Freien seien eine Möglichkeit. Dafür wünscht er sich landesweit einheitliche Regelungen: "Wir würden uns wünschen, dass die bayerische Staatsregierung die Rahmenbedingungen so macht, dass sie nicht völlig unterschiedlich sind." Auch Umzüge zu Sankt Martin können aus Sicht des Kardinals trotz Corona stattfinden: "Wenn Demonstrationen stattfinden, warum soll der Martinszug nicht stattfinden?"