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Berlin & Brandenburg Sachsenhausen nach 1945: Gedenken an Opfer von Sowjetlager

Nach dem Ende des NS-Regimes errichtete die Sowjetarmee in Sachsenhausen ein Speziallager. Am Wochenende wurde der Opfer des Lagers gedacht.

Oranienburg (dpa/bb) - In Sachsenhausen ist an die Opfer des dortigen Sowjetlagers erinnert worden, das sich dort von 1945 bis 1950 befand. "Der 80. Jahrestag der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nummer 7 in das ehemalige KZ Sachsenhausen erinnert uns an das unermessliche Leid der etwa 60.000 Frauen, Männer und auch Kinder, die hier über Jahre sowjetischer Willkür und Repression ausgesetzt waren", sagte Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). 

Die Opfer seien an einem Ort gestorben, an dem während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten zehntausende Häftlinge Zwangsarbeit, Gewalt, Krankheit und Tod erdulden mussten, erklärte Giffey. Später errichtete die Sowjetarmee in ihrer Zone nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zehn Speziallager, darunter 1945 das Lager in Sachsenhausen. 

Dort und im unweit davon entfernten Weesow waren bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen inhaftiert. Im Lager waren vor allem Angehörige unterer NS-Funktionäre, aber auch Beschäftigte aus Verwaltung, Polizei, Justiz, Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern inhaftiert. 

Brandenburgs Justizminister Benjamin Grimm sagte: "Wir müssen erinnern, aufarbeiten, gedenken: Das sind wichtige Mittel, die wir haben, um die Opfer mit der Würde zu behandeln, die ihnen gebührt." 

Dazu gehöre es, den Ort als das zu sehen, was er sei: "Ein Ort mit einer schrecklichen, aber auch komplexen Geschichte, die wir in ihrer ganzen Breite wahrnehmen und mit der erforderlichen Differenzierung betrachten sollten."

Quelle: dpa

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