Mecklenburg-Vorpommern 55 Millionen für Archäologisches Landesmuseum in Rostock
29.03.2021, 12:40 Uhr
(Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)
Das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommerns soll nicht nur durch seine Ausstellungsstücke glänzen. Finanzminister Meyer verspricht einen architektonischen Hingucker, vergleichbar mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao. Das aber hat auch seinen Preis.
Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Am Warnowufer in Rostock soll innerhalb der kommenden zehn Jahre das Archäologische Landesmuseum von Mecklenburg-Vorpommern errichtet werden. Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) unterzeichneten dazu am Montag in der Hansestadt eine Verwaltungsvereinbarung. Wie aus einer danach verbreiteten Mitteilung hervorgeht, wird sich die Stadt mit 15 Millionen Euro an den erwarteten Baukosten von 55 Millionen Euro beteiligen.
Mit dem Abschluss der Vereinbarung könne das Land nun die weiteren Planungen einleiten und einen Architekturwettbewerb ausschreiben, hieß es. Das Museum soll am nördlichen Rand der Altstadt auf etwa 3600 Quadratmetern Fläche direkt an der Warnow entstehen und neben den musealen Flächen sowie Büroräumen auch Tagungsmöglichen und ein Café umfassen.
Ursprünglich wollte das Land das Museum im Gebäude der Societät Maritim, dem ehemaligen Schifffahrtsmuseum in der Innenstadt, unterbringen. Die Kosten für den Umbau waren mit 20 Millionen Euro veranschlagt worden. Doch beharrte die Stadt auf einem repräsentativeren Standort am Stadthafen, wo das Museum Teil der Bundesgartenschau 2025 sein sollte. Dieser Zeitplan wird allerdings unter anderem wegen der umfangreichen Gründungsarbeiten nicht zu halten sein. Stadt und Land rechnen für 2026 mit dem Beginn des Hochbaus und dem Abschluss der Arbeiten im Jahr 2030.
"Mit dem Archäologischen Landesmuseum bekommt die Hansestadt Rostock einen weiteren Leuchtturm. Und seine Strahlkraft wird über die archäologischen Ausstellungen und das kulturelle Erbe des Landes hinausgehen, denn auch städtebaulich und gestalterisch erwartet uns ein Highlight", zeigte sich Finanzminister Meyer zuversichtlich. Wie das Guggenheim-Museum in Bilbao oder die Oper in Oslo werde das Landesmuseum die Silhouette der Hansestadt bereichern.
Nach den Worten von Oberbürgermeister Madsen wird das Museum an einem der attraktivsten Plätze der Stadt ein Achtungszeichen für das ganze Land setzen. "Als Kombination von Archivierung, Wissensvermittlung und Forschung wird es viele Geschichten erzählen und auch zeigen können", sagte er. Aktuell würden Exponate zur Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns im Moesgaard Museum im dänischen Aarhus ausgestellt, das auch für seine besondere Architektur bekannt ist. 2018 hatte sich eine Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern den Museumsbau angesehen.
Mehr als 20 Jahre lang hatte das Land nach einem Standort für das Archäologiemuseum gesucht und 2017 dann Rostock den Zuschlag gegeben. Als einziges Bundesland verfügt Mecklenburg-Vorpommern aktuell über kein Archäologisches Landesmuseum.
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