Mecklenburg-Vorpommern Erneut Geldautomat gesprengt: Täter mit Beute flüchtig
26.07.2023, 07:22 Uhr
(Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild)
Nach einem Jahr ohne Angriffe auf Geldautomaten in Mecklenburg-Vorpommern sind die Geräte in diesem Jahr wieder ins Visier von Kriminellen geraten. Diesmal schlugen sie in Stralsund zu.
Stralsund/Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern ist erneut ein Geldautomat gesprengt worden - zum achten Mal in diesem Jahr. Am frühen Mittwochmorgen seien die Täter in das erst kürzlich wiedereröffnete Einkaufscenter im Stralsunder Stadtteil Andershof eingebrochen, sagte eine Polizeisprecherin in Neubrandenburg. Der Automat im Eingangsbereich wurde vollständig zerstört, auch benachbarte Geschäfte wurden beschädigt. Die Schadenshöhe sei noch unklar. Ein Teil des Geldes sei noch im Automaten geblieben, ein anderer Teil verschwunden, hieß es.
Die Täter sind auf der Flucht. Die Suche nach den Männern und ihrem silberfarbenen Wagen blieb bis zum Nachmittag ohne Erfolg, wie die Sprecherin weiter sagt. Das Einkaufscenter blieb in weiten Teilen gesperrt. Spurensicherer nahmen ihre Arbeit auf.
Es war laut Landeskriminalamt MV der achte Angriff auf Geldautomaten im Nordosten in diesem Jahr. Zuletzt hatten noch unbekannte Täter im Juni in einem Einkaufscenter in Sievershagen bei Rostock auf ähnliche Art und Weise einen Bankautomaten gesprengt und waren geflohen. Anfang März war in Lübz (Ludwigslust-Parchim) ein Geldautomat gesprengt worden. Die Polizei geht von drei Tätern aus, die unerkannt in einem dunklen Wagen entkamen. Ähnliche Fälle hatte es Mitte Februar in Leezen bei Schwerin sowie im Januar in Zarrentin (Ludwigslust-Parchim) und Strasburg (Vorpommern-Greifswald) gegeben. Weitere Fälle gab es in Grevesmühlen und Gadebusch (Nordwestmecklenburg).
Im vergangenen Jahr hatte es keine Geldautomatensprengung in MV gegeben. Nach Angaben des LKA waren es 2021 fünf Fälle, im Jahr 2020 drei. Am höchsten lag die Zahl 2018, da waren es zwölf Geldautomaten-Sprengungen im Nordosten. Bundesweit gab es nach bisherigen Statistiken 2022 etwa 500 solcher Automatensprengungen.
Außerdem wurden 2023 im Nordosten zweimal Geldtransporte überfallen. Anfang März sollen an der Autobahn 20 bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) schwer bewaffnete Täter laut Polizei mehrere Millionen Euro erbeutet haben. Sie sind noch auf der Flucht. Einen weiteren solchen Raubüberfall gab es im April bei Neubukow im Landkreis Rostock, wo es ein Bäckereifahrzeug mit Geldtresor traf.
Quelle: dpa