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Mecklenburg-Vorpommern Gewalttaten rütteln Politik auf - Sonder-Innenausschuss

(Foto: Bernd W�stneck/dpa)

Nach den beiden Gewalttaten diese Woche in MV gelang es bisher nicht, die Täter zu fassen. Nun schaltet sich der Landtag ein. Und am Schweriner Marienplatz geschieht etwas.

Schwerin (dpa/mv) - Nach den Gewalttaten gegen einen Teenager in Schwerin und eine 36-jährige Frau in Rostock diese Woche kann die Polizei noch keinen Fahndungserfolg vermelden. In beiden Fällen sind die Täter flüchtig und auch ihre Identität wurde bisher nicht bekanntgegeben. Nun schaltet sich der Landtag ein. Die CDU-Fraktion beantragte eine Sondersitzung des Innenausschusses. Diese findet nach Angaben der SPD-Fraktion voraussichtlich am kommenden Freitag statt.

Am frühen Dienstagabend stach ein laut Behördenangaben noch unbekannter Täter einen 17-jährigen Afghanen am Einkaufszentrum "Schlossparkcenter" im Schweriner Stadtzentrum nieder. Das Opfer starb eine Stunde später im Krankenhaus. Am Donnerstagmittag griff ein nach Angaben der Ermittler unbekannter Mann eine 36-jährige Frau aus Syrien an und verletzte sie schwer, vermutlich ebenfalls mit einem Messer.

Gab es Warnsignale?

"Zwei schwere Gewalttaten binnen weniger Tage verunsichern die Menschen in unserem Land. Die Täter sind nach wie vor auf freiem Fuß. Die Landesregierung muss jetzt dringend Antworten liefern", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Sebastian Ehlers. "Gab es Warnsignale, hätten die Taten verhindert werden können, und welche Konsequenzen zieht das Innenministerium?" 

Auch der Vorgang um die nicht funktionierende Video-Überwachung am Marienplatz in Schwerin werde Thema im Ausschuss sein. "Wir erwarten eine lückenlose Aufklärung und fordern, dass die Öffentlichkeit an dieser Debatte teilhaben kann", so Ehlers. 

Mobile Wache auf Marienplatz wegen kaputter Kameras

Der Marienplatz gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Es ist der einzige öffentliche Platz in Mecklenburg-Vorpommern, der mit Kameras überwacht wird. Seit dem vergangenen Wochenende ist die Überwachung allerdings ausgefallen. Das Innenministerium reagiert nun und kündigte an, am Freitagabend eine mobile Wache auf dem Platz aufzubauen. "Die Mobile Wache und die damit verbundene Polizeipräsenz kompensiert – zusätzlich zu der besseren Ansprechbarkeit für die Bevölkerung – auch den vorübergehenden Ausfall der komplexen Videoüberwachung am Marienplatz", erklärte Innenminister Christian Pegel (SPD).

Die AfD hatte nach den Gewalttaten eine Sondersitzung des gesamten Landtags gefordert, scheiterte aber an ausbleibender Unterstützung anderer Fraktionen. Das Parlament wird erst einberufen, wenn ein Viertel der Abgeordneten - das sind 20 - einen entsprechenden Antrag unterschrieben haben. Die AfD-Fraktion hat aber nur 13 Abgeordnete. Nach Angaben eines Fraktionssprechers hat zudem eine fraktionslose Abgeordnete unterschrieben. Aber auch das reicht nicht.

Quelle: dpa

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