Mecklenburg-Vorpommern Neuer Bau in Greifswald für den Kampf gegen Seuchen
11.09.2025, 16:27 Uhr
In einer globalisierten Welt können sich Erreger schnell ausbreiten. Das hat die Corona-Pandemie gezeigt. In Greifswald entsteht ein Forschungsbau, in dem an der Prävention gearbeitet werden soll.
Greifswald (dpa/mv) - In einem eigenen Gebäude sollen Forscher des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald künftig die gesundheitlichen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt untersuchen. Am Nachmittag wurde in Greifswald der Grundstein für den Forschungsbau gelegt.
One Health bedeutet auf englisch "eine Gesundheit". Das HIOH arbeitet seit 2021 in Greifswald mit dem Ziel, Gefahren etwa durch zoonotische Erkrankungen wie beispielsweise Covid-19 zu erkennen und vorzubeugen. Als Zoonosen bezeichnet man Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen und umgekehrt vom Menschen auf Tiere übertragbar sind. Auch zu antimikrobiellen Resistenzen wird geforscht.
"Infektionskrankheiten können zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, und dabei haben Umwelt und Klima einen entscheidenden Einfluss. Noch ist vieles daran unerforscht", erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).
Sicherheitslabore für Arbeit mit Erregern
Gründungsdirektor Fabian Leendertz hatte zuvor beim Robert Koch-Institut (RKI) gearbeitet, als Teil einer Mission der Weltgesundheitsorganisation zum Ursprung der Corona-Pandemie geforscht und vor mehr als zehn Jahren in Afrika nach dem Ursprung des damaligen Ebola-Ausbruchs gesucht.
Derzeit ist das Institut noch in verschiedenen Räumlichkeiten der Universität Greifswald und der Universitätsmedizin untergebracht. Bund und Land fördern das neue Forschungsgebäude mit insgesamt 38 Millionen. Der Neubau soll künftig etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beherbergen. Die Fertigstellung ist bis Sommer 2027 vorgesehen. Für die Arbeit an infektiösen Erregern sind unter anderem Labore bis zur hohen Sicherheitsstufe 3 vorgesehen.
Das HIOH arbeitet nach eigenen Angaben eng mit der Universität Greifswald, der Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut zusammen. "Das neue HIOH-Forschungsgebäude wird dazu beitragen, Greifswald als weltweit führendes Zentrum für One Health-Forschung international noch mehr Sichtbarkeit zu verleihen", zeigte sich Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald, überzeugt.
Quelle: dpa