Nordrhein-Westfalen Erfassung von doppelten Nationalitäten wird Thema im Landtag
05.09.2025, 05:03 Uhr
(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Warum geht NRW bei der Erfassung von Doppelstaatsbürgerschaften einen eigenen Weg? Die SPD fordert Aufklärung im Innenausschuss und den genauen Wortlaut des Erlasses an die Polizei.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nachdem NRW als erstes Bundesland doppelte Staatsbürgerschaften in der Kriminalitätsstatistik erfasst, wird der umstrittene Vorstoß Thema im Landtag. Die SPD-Fraktion hat einen Bericht der Landesregierung für die kommende Sitzung des Innenausschusses beantragt.
In dem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es unter anderem: "Warum geht Nordrhein-Westfalen mit der angekündigten Praxis einen bundesweiten Alleingang?" Und: "Wie geht die Landesregierung mit den offensichtlichen erheblichen Differenzen zwischen den Koalitionspartnern in dieser Frage um?" Die Grünen hatten die neue Vorgabe des Innenministeriums scharf kritisiert.
Reul soll kompletten Erlass offenlegen
Das Innenministerium soll nach dem Willen der SPD auch den genauen Wortlaut des Erlasses vorlegen, mit dem die Polizeibehörden mit der neuen Statistik beauftragt worden waren. Nach früheren Angaben von Innenminister Herbert Reul (CDU) sollen rückwirkend ab dem 1. Juli doppelte Staatsbürgerschaften in der Kriminalstatistik erfasst werden. Bis dahin wurde etwa ein Deutscher, der auch einen türkischen Pass hat, nur als Deutscher aufgeführt.
Der Innenausschuss des Landtags kommt am kommenden Donnerstag (11. September) zusammen.
Quelle: dpa