Sachsen-Anhalt Lehrer über 62 in Zukunft von Zusatzstunden ausgenommen
26.01.2023, 12:15 Uhr
(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/Archiv)
Magdeburg (dpa/sa) - Die Landesregierung will nach den Winterferien ein Arbeitszeitkonto für Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt einführen. Das gab Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) am Donnerstag im Landtag bekannt. Dabei soll die zusätzliche Stunde, die Lehrerinnen und Lehrer bald leisten müssen, mit verankert werden. "Das wird am Dienstag beschlossen im Kabinett", sagte Feußner.
Die neue Verpflichtung soll zeitlich befristet sein, die zusätzlichen Stunden sollen entweder vergütet oder auf einem Arbeitszeitkonto angerechnet werden. Man sei aktuell noch in einem Abstimmungsprozess, wer davon ausgenommen werde, sagte die Bildungsministerin. "Auf jeden Fall ausgenommen sind die Lehrkräfte ab 62 plus und die Behinderten über 50 Prozent. Das steht schon fest."
Nach einem bildungspolitischen Dialog hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) vergangene Woche erklärt, alle Lehrkräfte sollten künftig eine Stunde pro Woche mehr vor der Klasse stehen. Für Grundschullehrer bedeutet das in der Summe 28 Stunden pro Woche, für Lehrer an Sekundarschulen und Gymnasien 26. Zudem sollen Grundschullehrer stufenweise besser bezahlt werden. Schulen sollen außerdem ein Budget erhalten, um fehlende Lehrkräfte mit anderen Mitarbeitern zu kompensieren. So soll der Unterrichtsausfall möglichst stark reduziert werden.
Die Linke kritisierte am Donnerstag im Landtag, dass der Schulgipfel schlecht vorbereitet gewesen sei und die Lehrkräfte mit den Ergebnissen unzufrieden seien. Haseloff wies die Kritik zurück. Überall in Deutschland fehlten Lehrer, sagte der Regierungschef. Die beschlossenen Maßnahmen müssten nun durch die Koalitionsfraktionen im Rahmen der Beratungen zum Haushalt umgesetzt werden. Der Landeshaushalt 2023 soll im Frühjahr beschlossen werden.
Quelle: dpa