Sachsen Corona-Inzidenzwert bei 65: Kitas und Schulen vor Öffnung
14.02.2021, 10:39 Uhr
(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild)
Die Corona-Infektionszahlen in Sachsen sinken. Der Inzidenzwert ist am Wochenende weiter zurückgegangen - ab Montag dürfen Kitas und Schulen öffnen.
Dresden (dpa/sn) - Das Corona-Infektionsgeschehen in Sachsen hat sich im Lockdown weiter verlangsamt. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage, ist am Wochenende erneut zurückgegangen. Das Robert Koch-Institut (RKI) und das Gesundheitsministerium wiesen den Wert für den Freistaat am Sonntag mit 65,0 aus, nach 68,4 am Vortag. Bundesweit lag er am Samstag laut RKI-Übersicht (Stand: 14.2., 0 Uhr) bei 57,4.
Die Landeshauptstadt Dresden (51,7) sowie Chemnitz (51,6) blieben knapp über dem Schwellenwert von 50, die Stadt Leipzig lag mit 41,5 schon deutlich darunter. Die höchste Inzidenz landesweit hat indes der Landkreis Leipzig mit 118,9.
Nach Ministeriumsangaben haben sich in Sachsen seit Beginn der Pandemie vor knapp einem Jahr 187 546 Menschen (Stand: 14.2. 12.30 Uhr) mit dem Coronavirus infiziert. Binnen eines Tages stieg ihre Zahl damit um 285. Die Zahl der Patienten, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, erhöhte sich auf 7123. Inzwischen sind geschätzt 172 600 Infizierte genesen.
Zwischen der Meldung von Fällen durch Ärzte und Labore an das Gesundheitsamt und der Übermittlung der Daten an zuständige Landesbehörden und RKI können einige Tage vergehen. Zudem wird an Wochenenden weniger getestet und gemeldet.
Trotz des bis in den März verlängerten Lockdowns dürfen Kitas und Grundschulen am Montag wieder im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen. Die Landratsämter Görlitz und Pirna haben am Sonntag Ausgangsbeschränkungen wie die 15 Kilometer-Regel für Einkauf, Sport und Bewegung im Freien sowie die Ausgangssperre aufgehoben.
"Wir werden Anfang März sehen, welche Auswirkungen die Öffnungen der Kitas und Grundschulen haben", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der "Bild am Sonntag". Es gebe keine Garantie, dass das funktioniere. "Aber der Versuch ist wichtig." Alle Lehrkräfte und Kita-Erzieher würden getestet, "um mit viel Sicherheit zu starten".
Dem Tourismus machte Kretschmer indes wenig Hoffnung. "Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben." Zu große Mobilität bereits im April sei Gift. "Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben." Hotels und Gaststätten müssten über Ostern geschlossen sein, in den Theatern könne der Spielbetrieb erst danach wieder aufgenommen werden.
Der Chef der Linke-Landtagsfraktion Rico Gebhardt forderte indes "endlich eine Exit-Strategie", die mit entsprechenden Szenarien auf die Entwicklung der Pandemie reagiere, "statt ständig Lockerungen und Verschärfungen in Aussicht zu stellen und sich dabei auf Kalendertage zu beziehen anstatt aufs Infektionsgeschehen". Damit provoziere Kretschmer Erwartungen und Enttäuschungen. "Wir alle wünschen uns ein motivierendes Licht am Ende des Tunnels."
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