Sachsen Stahlwerk Riesa drängt auf konkrete Maßnahmen nach Gipfel
07.11.2025, 13:52 Uhr
Mit einem neuen Walzwerk investiert Feralpi Stahl in Riesa in grüne Produktion. Für den Wandel fordert die Branche politische Unterstützung.
Riesa/Dresden (dpa/sn) - Nach dem "Stahlgipfel" im Kanzleramt erwarten die Elbe-Stahlwerke Feralpi vom Bund schnelles Handeln. Jetzt sei entscheidend, dass den politischen Zusagen zügig konkrete Maßnahmen folgen, erklärte der Direktor von Feralpi Stahl in Riesa, Uwe Reinecke. Feralpi Stahl zählt zu den zehn größten Stahlproduzenten in Deutschland. Das Werk in Riesa produziert Baustahl nahezu ausschließlich aus recyceltem Schrott.
Reinecke bezeichnete den "Stahlgipfel" im Kanzleramt am Donnerstag als "wichtigen Schritt in die richtige Richtung". Wichtige Themen wie Handelsschutz und wettbewerbsfähige Energiepreise hätten platziert werden können. Bereits im Vorfeld hatte das Unternehmen unter anderem einen gedeckelten Industriestrompreis und verlässliche Rahmenbedingungen bei den Netzentgelten gefordert.
Mehr als 220 Millionen am Standort Riesa investiert
"Mit über 220 Millionen Euro Investitionen in unseren Standort Riesa haben wir unseren Beitrag zur Transformation geleistet", so Reinecke. Im Mai hatte das Unternehmen ein neues elektrisch betriebenes Walzwerks in Riesa eröffnet und damit einen weiteren Schritt hin zur grünen Stahlproduktion gemacht.
Sachsen gehört mit Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland zu den Ländern mit Stahlindustrie in Deutschland. Die fünf Länder positionierten sich in einem gemeinsamen Papier mit verschiedenen Forderungen, etwa zu niedrigeren Energiepreisen und wirksamen Schutzmaßnahmen für deutsche Hersteller.
Der "Stahlgipfel" sollte dazu beitragen, die kriselnde deutsche Stahlindustrie zu unterstützen. Zu dem Austausch waren neben Kanzler Friedrich Merz (CDU) und den Ministerpräsidenten auch Vertreter von Unternehmen und Arbeitnehmern gekommen.
Quelle: dpa