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Thüringen Wintereinbruch legt Thüringen in weiten Teilen lahm

(Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa)

Nun ist der "klassische" Winter doch noch in Thüringen angekommen - bis ins Flachland fiel Schnee. Die Flockenpracht sorgte jedoch für viele Einschränkungen.

Erfurt (dpa/th) - Der massive Wintereinbruch hat in Thüringen in weiten Teilen das öffentliche Leben lahmgelegt. Bahnen und Busse fielen aus, die Post wurde nicht zugestellt und Schulen und Kitas blieben geschlossen. Zum Teil wird das auch am Dienstag noch so sein.

SCHNEEHÖHEN: Fast landesweit versank Thüringen knietief im Schnee. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, fielen bis Montagmittag vielerorts zwischen 20 und 30 Zentimeter Neuschnee. Auf der Thüringer Seite des Unstruttales seien Spitzenwerte von 40 bis 50 Zentimetern Schnee gemessen worden. Aus dem Ilmenauer Ortsteil Stützerbach wurden vom Regionalverband Thüringer Wald auf dem Berg 85 Zentimeter gemeldet.

WÄLDER: Angesichts des schneereichen Wetters warnt die Landesforstanstalt dringend vor dem Betreten der Wälder. "Unter der Last der tonnenschweren Schneemassen besteht in den Wäldern die Gefahr, das einzelne Äste oder ganze Baumkronen brechen und unvermittelt herabstürzen", teilte Thüringenforst mit. Da in dieser Woche nach Meldungen der Wetterdienste Nachtfrosttemperaturen bis minus 15 Grad möglich seien, ändere sich an dieser Gefahrenlage vorläufig nichts.

ZUGVERKEHR: Das Bahnunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland stellte den Zugverkehr in Thüringen ein. Betroffen waren die Strecke von Halle in Richtung Sangerhausen - Nordhausen - Leinefelde - Kassel, die Verbindung Sangerhausen - Erfurt sowie die Strecken von Halle/Leipzig nach Jena und Saalfeld beziehungsweise nach Erfurt und Eisenach. Bedingt durch die Witterungs- und Straßenverhältnisse könne kein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten werden, hieß es.

ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR: Aus allen Landesteilen wurde auch die Einstellung des öffentlichen Personennahverkehrs gemeldet. So fuhren wegen unzureichend geräumter Straßen und nicht befahrbarer Haltestellen-Bereiche und Nebenstraßen im Wartburgkreis und in Eisenach keine Busse. Teilweise steckten die Fahrzeuge in mehr als einem halben Meter Schnee in den Depots fest. Auch in Erfurt, Gera und Jena mussten Straßenbahnen in den Depots bleiben, nur wenige Busse konnten fahren.

SCHULEN: Nachdem bereits am Montag die Schulen geschlossen waren und die Notbetreuung ausgesetzt wurde, kündigten einige Schulträger auch für Dienstag an, dass die Schulen zu bleiben. Betroffen waren zum Beispiel die Kreise Weimarer Land, das Eichsfeld und der Unstrut-Hainich-Kreis. In Jena bleiben am Dienstag auch die Kindertagesstätten geschlossen.

POST: Auch die Zustellung von Brief- und Paketsendungen verhinderte das Wetter. Mit wenigen Ausnahmen im Thüringer Wald sei im Freistaat flächendeckend auf die Zustellung verzichtet worden, sagte Thomas Kutsch von der Pressestelle der Deutsche Post DHL Group auf Anfrage. Bei den zum Teil chaotischen Straßenverhältnissen habe die Gesundheit der Mitarbeiter im Vordergrund gestanden. Sollten sich die Verhältnisse bessern, werde die Zustellung am Dienstag wieder aufgenommen.

IMPFSTELLEN: Die Corona-Impfstellen waren am Montag zunächst geschlossenen worden, nahmen dann am frühen Nachmittag aber die Arbeit wieder auf. Lediglich die Impfstelle in Sömmerda sei noch nicht wieder in Betrieb, sagte der Impfkoordinator der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen, Jörg Mertz. Sie solle voraussichtlich am Dienstag folgen.

© dpa-infocom, dpa:210208-99-351744/5

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