Reise

Deutsche Reisefreude ungebrochen Auf in den Süden

Fast zwei Drittel der in deutschen Reisebüros gebuchten Sommerurlaube im Jahr 2008 führen nach Südeuropa. Damit haben die Ferienländer von Portugal über Spanien, Italien und Griechenland bis zur Türkei erneut leicht an Beliebtheit gewonnen.

Das hat eine Studie der Marktforschungsgesellschaft GfK in Nürnberg ergeben. Die Forscher stellten dabei auch fest, dass die Deutschen immer kürzer unterwegs sind, wenn sie über Reisebüros buchen: Nur 35,6 Prozent der Touren gehen noch über 14 Nächte. Im Sommer 2006 waren es noch 43,6 Prozent. Der Anteil der Reisen mit nur 7 Übernachtungen stieg zugleich von 19,4 auf 25,3 Prozent.

Dollar-Wechselkurs zieht

Für die Untersuchung wurden Buchungsdaten von 1200 repräsentativ ausgewählten Reisebüros ausgewertet. Gefragt waren Buchungen für die Sommersaison (Mai bis Oktober), die seit September 2007 getätigt worden sind. Danach zieht es 62,2 Prozent der Kunden in diesem Jahr nach Südeuropa, das ist ein Plus von 2,3 Prozent. Einen größeren Anteil an allen Buchungen als im Sommer 2007 haben auch Nordafrika (8,3 Prozent aller Reisen) und Nordamerika (6,3 Prozent). Bei den USA erklären die Wissenschaftler dies vor allem mit dem guten Wechselkurs und den dadurch gesunkenen Reisekosten im Lande. Bevorzugte Zeiten für einen USA-Urlaub seien derzeit der Spätsommer und Frühherbst.

Stark gestiegen sind nach GfK-Angaben die Buchungszahlen für Marokko (plus 93 Prozent im Vergleich zum Sommer 2007) sowie für Indonesien (plus 56 Prozent), Ägypten (plus 23 Prozent) und Russland (plus 22 Prozent). Nachgelassen hat dagegen das Interesse an Mittel- und Südamerika (minus 7,7 Prozent) sowie an Reisen ins mittlere und südliche Afrika (minus 20,4 Prozent). Bei Afrika erklären die Experten die Entwicklung vor allem mit der unruhigen politischen Lage in Kenia am Jahresanfang sowie seit einigen Wochen in Südafrika.

Immer flexibler

Bei der Reisedauer beobachten die Marktforscher eine Zunahme der Urlaube, die nicht im wöchentlichen Rhythmus geplant sind, also zum Beispiel von Touren mit 8, 10, 11 oder 13 Übernachtungen. Dies liege zum einen an der Flexibilisierung von Flugangeboten, zum anderen aber auch an dem Interesse vieler Arbeitnehmer, "mit möglichst wenig Urlaubstagen möglichst lange verreisen" zu wollen.

In Reisebüros werden etwa die Hälfte aller Urlaubstouren gebucht. Der Deutsche Reiseverband (DRV) in Berlin beobachtet dabei zunehmend auch Interesse an Ferien innerhalb Deutschlands. Auf das ganze Jahr bezogen, bleibe das eigene Land das beliebteste Reiseziel der Bundesbürger. Zugleich spricht der DRV von einem Reiseboom bei den Deutschen: Die touristische Nachfrage sei mit einem Umsatzplus von fast vier Prozent "auch in diesem Sommer wieder auf Rekordkurs".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen