Masernepidemie in Südafrika Deutsche Urlauber angesteckt
22.04.2010, 12:30 UhrVor einer Südafrika-Reise sollten Touristen überprüfen lassen, ob sie gegen Masern geimpft oder immun sind. Im Austragungsland der Fußball-WM grassiert derzeit eine Masernepidemie, die schon zu Ansteckungen bei deutschen Reisenden geführt hat.

Die Stadt Mossel Bay in Südafrika: Vor einer Reise in das Land am Kap sollten Touristen prüfen lassen, ob sie gegen Masern geimpft sind.
Vor einer Südafrika-Reise sollten Touristen überprüfen lassen, ob sie gegen Masern geimpft oder immun sind. Im Austragungsland der Fußball-WM grassiere derzeit eine "riesige Masernepidemie", sagte Prof. Thomas Löscher, Leiter des Tropeninstituts der Universität München. Diese habe schon zu Ansteckungen bei deutschen Reisenden geführt. Bei fehlendem Schutz rät er zur Impfung.
Schwere Schäden am Nervensystem möglich
Bei einer Ansteckung könne die Erkrankung schwere Folge haben. "In einem Fall von 1000 bis 3000 Erkrankten kann es zu einer Hirnentzündung kommen, die zum Teil tödlich verläuft", sagte der Mediziner. Bei Überlebenden einer Hirnhautentzündung könne die Erkrankung schwere Schäden am zentralen Nervensystem hinterlassen.
Im Falle einer Ansteckung sei es sehr wichtig, eine Ausbreitung zu verhindern. Masern verbreite sich meist sehr rasch. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Infizieren kann man sich durch die Atemluft einer in der Nähe stehenden Person, sagte Löscher. Nach überstandener Krankheit habe man in aller Regel einen lebenslangen Schutz.
An Auffrischung denken
Auch wer nur Spiele in den großen Städten besucht, sollte sich darüber hinaus neben Auffrischungsimpfungen gegen Wundstarrkrampf, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten auch um die Impfung gegen Hepatitis A kümmern. Bei Reisen über Land hält der Mediziner außerdem Schutz gegen Hepatitis B und Typhus für sinnvoll. Um vorzubeugen, empfiehlt er Mückenschutzmaßnahmen. Sie wirken auch gegen das in Südafrika auftretende West-Nil-Fieber und die Malaria.
Quelle: ntv.de, abe/dpa