"9 Straatjes" in Amsterdam Einkaufen mit Flair
05.01.2007, 11:48 UhrAmsterdam ist die Einkaufsmetropole der Niederlande. Besucher können in winzigen Shops mit schriller Mode stöbern, in Designerläden trendige Einzelstücke entdecken und auf einem der vielen Wochenmärkte Krimskrams erstehen - auch im Winter.
Schmal und unscheinbar drängt sich in der Runstraat Laden an Laden. 440 Sorten Käse bietet beispielsweise das Geschäft von Loek de Loor an. "De Kaaskamer", das Käsezimmer, nennt Mijnheer de Loor seinen Laden dennoch ziemlich bescheiden. Kreisrunde Käselaibe aus Edam wetteifern mit Rohmilchkäsen aus Frankreich, und Liebhaber finden selbst Milchprodukte aus Norwegen und Schweden. Nebenan in "De Witte Tanden Winkel" ("Das Geschäft der weißen Zähne") gibt es dagegen mehr als 50 verschiedene Zahnpasten und Spezial-Zahnbürsten.
"De Kaaskamer" und "De Witte Tanden Winkel" sind nur zwei der vielen kleinen Läden im Stadtviertel der "9 Straatjes" zwischen Singel-, Heren-, Prinsen-und Keizersgracht. "Diese Grachten wurden im "Goldenen Jahrhundert" ab dem Jahr 1612 im Halbkreis rund um das alte Stadtzentrum gegraben. Dort bauten die wohlhabenden Kaufleute und Seefahrer ihre stattlichen Herrenhäuser. Und die Handwerker bezogen die Häuser in den kleinen Verbindungsstraßen, den 9 Straatjes", erläutert die Kunsthistorikerin Bregtje Viergever.
Lange Zeit galten die neun Straßen Reestraat, Hartenstraat, Gasthuis Molenstraat, Berenstraat, Wolvenstraat, Oude Spiegelstraat, Runstraat, Huidenstraat und der Wijde Heisteegh nicht als Quartier zum Einkaufen. Doch in den neunziger Jahren siedelten sich mehr und mehr Läden dort an, und heute ist das Viertel eine der besten Gegenden zum Einkaufen in Amsterdam - für flippige Damenmode, schräge Handtaschen, Kinderbücher und Küchenutensilien, aktuelles Wohndesign und exotischen Schmuck ebenso wie für Antiquitäten und Krimskrams.
Es gibt Öko-Bäckereien, superschicke Friseursalons und einen Whiskyladen mit mehr als 300 Sorten. "Die Straatjes sind zwar nur ein paar Hundert Meter vom Zentrum entfernt. Dennoch verirren sich nur wenige Touristen hierhin", hat Viergever beobachtet. Die Szene ist ständig in Bewegung: "Wo gestern noch kein Shop war, hat vielleicht heute schon wieder ein neuer Laden mit schriller Mode eröffnet."
Auch außerhalb der "9 Straatjes" locken Läden, Wochenmärkte und Designershops zum Stöbern. Mit mehr als 5.500 Geschäften, 165 Antiquitätenläden, 26 Wochenmärkten und einem Blumenmarkt ist das Angebot riesengroß. Wer wissen will, wo die Amsterdamer für ihren Alltag einkaufen, sollte den Markt in der Albert Cuypstraat im Stadtviertel De Pijp besuchen. "Das ist unser Markt", sagt Els Wamsteeker von der lokalen Tourismuszentrale. "De Cuyp" wird an jedem Werktag aufgebaut und bietet von 9.00 bis 17.00 Uhr Wintersocken ebenso wie Südfrüchte, fangfrischen Fisch und Stoff für Brautkleider.
Einzigartig ist sicher das schräg anmutende Eck-Caf "De Taart van m'n Tante" ("Die Torte meiner Tante") in der Ferdinand Bolstraat: Die mit Figuren dekorierten Zuckerbäckereien sind beliebt bei jungen wie betagten Amsterdamern. Hier treffen sich Freundinnen zum Plausch, Familienclans feiern hier Kindergeburtstag - und nach anstrengenden Einkaufstouren ist ein Kaffee doch genau das, was Touristen brauchen.
Informationen: Niederländisches Büro für Tourismus, Postfach 27 05 80, 50511 Köln (Tel.: 01805/34 33 22 für 12 Cent/Minute); Amsterdam Tourismus, Postfach 39 01, NL-1001 AS Amsterdam (Tel. von Deutschland: 0031/20/551 25 25).
Quelle: ntv.de