Nachfrage steigt stetig Fahrrad-Urlaub immer beliebter
19.07.2009, 10:53 Uhr
Sehr zu empfehlen: Urlaub auf und mit dem Rad - hier auf der denkmalgeschützten Kurfürstenallee in Marktoberdorf (Schwaben).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Deutschen steigen in ihrem Urlaub zunehmend auf das Fahrrad um und erkunden damit das eigene Land. "Seit dem Jahr 2000 steigt die Nachfrage nach fahrradtouristischen Angeboten stetig", sagt Iris Hegemann, Referentin für Verkehr und Tourismus des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) in Bonn. In den letzten Jahren habe sich das Angebot nahezu verfünffacht. Beliebt seien vor allem der Elbe-Radweg und Mountainbike-Touren in den bayerischen Voralpen.
Das Fahrrad habe sich damit mittlerweile zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt, sagt Hegemann. "Mit den Brutto-Umsätzen vor Ort sowie Anreisekosten und Investitionen für Fahrrad und Ausrüstung kommen wir auf einen Gesamtbruttoumsatz von 9,16 Milliarden Euro." Damit liege der Fahrrad- noch vor dem Camping- und weit vor dem Kanu-Tourismus. "Rein rechnerisch bestreiten 186.000 Menschen allein damit ihren Lebensunterhalt." Der unmittelbare Umsatz durch den Fahrradtourismus, also durch die Ausgaben der Ausflügler und Urlauber im Gastgewerbe oder im Einzelhandel, liege bei knapp 3,9 Milliarden Euro.
75.000 Kilometer Radwege

Ganz wundervoll ist auch der Radweg Berlin-Kopenhagen, hier die Eröffnung im April 2001.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Grund für die steigende Beliebtheit des Rades sei zunächst einmal die gute Infrastruktur in Deutschland, sagt Hegemann. Zwar sei eine einheitliche Beschilderung wünschenswert, das Radwegenetz sei aber insgesamt 75.000 Kilometer lang, davon allein 1200 Kilometer in und um München. Zudem hätten sich Hotellerie und Gaststätten mit speziellen "Bett & Bike"-Angeboten auf die Zweirad-Urlauber eingerichtet. Und schließlich entsprächen Bewegung an frischer Luft und die Schonung der Umwelt dem Zeitgeist.
Die Velo-Urlauber legten Wert auf gut ausgebaute und beschilderte Strecken, attraktive Landschaften und die Möglichkeit, sich an der Strecke oder am Etappenziel kulturell oder sportlich zu betätigen, sagt die Tourismus-Expertin. Ein Theaterbesuch werde ebenso gern angenommen wie das Kombi-Paket "Pedal und Paddel" mit einer integrierten Kanufahrt. Außerdem blieben die Kosten bei dieser Art von Urlaub im Rahmen. "In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit liegt es in der Entscheidung des Urlaubers, wie viel Geld er vor Ort ausgibt und wie teuer unterm Strich der Urlaub werden wird."
Quelle: ntv.de, dpa