Entschädigung für gestrandete Urlauber Griechenland will doch zahlen
25.08.2010, 14:58 UhrIn den letzten Monaten gab es in Griechenland wiederholt Streiks und Proteste gegen die Sparpolitik der Regierung, viele Touristen hingen deswegen fest: etwa in Fährhäfen oder mit leeren Tanks. Sie sollen nun entschädigt werden - ein wenig zumindest.

Streik in Griechenland Ende Juni 2010: Touristen warten, bis die Fähren wieder fahren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach wochenlangem Hin und Her will die Regierung in Athen doch noch Touristen entschädigen, die wegen der Streiks in Griechenland ihren Urlaub zwangsweise verlängern mussten. Allerdings will Athen höchstens 50 Euro pro Tag und Kopf zahlen - und das für höchstens zwei Tage. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Kulturministeriums hervor, der dem griechischen Parlament vorgelegt wurde. Das Ministerium konnte bislang nicht sagen, wann über das Gesetz abgestimmt werden kann. Es kann Wochen dauern, bis eine neue Gesetzgebung vom Parlament genehmigt wird. Die Regelung soll allerdings rückwirkend zum 28. Juni gelten.
Ein zusätzliches Problem für die Betroffenen: Welche Formulare welcher Behörde vorgelegt werden müssen, steht noch nicht fest. Es soll in den kommenden Wochen geregelt werden. Die Entschädigungen könnten für den Zeitraum vom 28. Juni bis zum 30. September gezahlt werden.
Deutlicher Einnahmenrückgang
Der griechische Tourismus hat in diesem Jahr unter den Streiks stark gelitten. Wie die Hotelierskammer von Athen bekanntgab, gingen die Tourismuseinnahmen in den ersten fünf Monaten des Jahres um etwas mehr als zehn Prozent zurück. Davon beunruhigt hatte der griechische Tourismus- und Kulturminister Pavlos Geroulanos im Juni angekündigt, Griechenland sei bereit, Entschädigungen an Touristen zu zahlen, deren Urlaub unter den Streiks leide.
Im Juni hatte Griechenland bereits versprochen, Touristen wegen der Streiks zu entschädigen. Der Tourismus macht 17 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts aus.
Quelle: ntv.de, abe/dpaAFP