Reise

Ohne Stau in den Urlaub Gute Planung macht es möglich

Mit etwas Vorbereitung verringern Reisende die Gefahr, auf dem Weg zum Urlaubsort in einen Stau zu geraten. Die Reiseplanung ist hierfür der wesentliche Faktor.

Mit etwas Vorbereitung verringern Reisende die Gefahr, auf dem Weg zum Urlaubsort in einen Stau zu geraten. "Die Reiseplanung ist hierfür der wesentliche Faktor", sagt Werner Sauerhöfer vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. "Fahren Sie früher oder später los als die anderen und setzen sie sich so vor oder hinter die Reisewelle", ergänzt Reiner Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart. Eine Anreise an Werktagen sei beispielsweise empfehlenswerter als eine am Wochenende.

Auch wenn es schwerfällt: Ruhe bewahren.

Auch wenn es schwerfällt: Ruhe bewahren.

(Foto: picture-alliance / dps)

Zudem sollten Urlauber sich fragen, ob sie unbedingt in kürzester Zeit am Zielort sein müssen. "Die Reise zum Urlaubsort selbst kann auch bereits Erlebnis sein", sagt Hillgärtner. So bieten sich als Route etwa landschaftlich attraktive Strecken jenseits der Autobahn oder Abstecher zu auf dem Weg liegenden Sehenswürdigkeiten an. "Wenn es finanziell möglich ist, kann die Strecke auch in mehreren Etappen mit zwischenzeitlichen Übernachtungen absolviert werden."

Stauzeit einkalkulieren

Muss die Fahrt an den Hauptreisetagen beginnen, sollten Stauzeiten von vorneherein in die Fahrtzeit einkalkuliert werden. "Manchmal hilft es, von der Autobahn 'runter zu fahren, eine Pause zu machen und zu warten, bis sich der Verkehr entzerrt hat", empfiehlt Sauerhöfer. Frühaufsteher könnten zudem versuchen, durch Fahrten in der Nacht Streckenabschnitte, an denen der Verkehr häufig stockt, ohne Stau zu passieren, rät Andreas Hölzel vom ADAC. "Frühaufstehen bedeutet aber um 3.00 oder 4.00 Uhr. Das ist nicht jedermanns Sache." Bei Müdigkeit sollten Fahrer auf keinen Fall gegen diese ankämpfen, sondern auf einem Rastplatz ein Nickerchen einlegen.

Steckt man erstmal im Stau, kann man es sowieso nicht ändern.

Steckt man erstmal im Stau, kann man es sowieso nicht ändern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Trotz aller Tipps: "Ein Anti-Stau-Rezept gibt es nicht", betont Rainer Hillgärtner. "Gerade die Ferienreisezeit stellt eine besondere Beanspruchung des Verkehrsnetzes dar, bei der es zwangsläufig zu Störungen kommt", erläutert der ACE-Sprecher. In diesem Jahr komme noch hinzu, dass durch die Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung weitere Autobahnbaustellen eingerichtet werden. Zudem befürchtet Hillgärtner, dass aufgrund der - im Vergleich zu 2008 - günstigeren Spritpreise noch mehr Leute als sonst das Auto für die Urlaubsfahrt nutzen werden.

Ruhe bewahren

Allerdings könnten Autofahrer durch ihr Fahrverhalten dazu beitragen, Staus zu vermeiden. Schnelles Vorfahren und abruptes Bremsen erhöht bei dichtem Verkehr dem ACE zufolge die Staugefahr. "Passen Sie sich dem Verkehrsstrom an und versuchen sie nicht, alles aus ihrem Auto herauszuholen", empfiehlt Werner Sauerhöfer vom DVR. "Zwei Kilometer gewonnenen Vorsprung büßen Sie schnell wieder im Stau ein." Zu frühes Verlassen der Beschleunigungsspur bei Autobahnauffahrten oder zu geringe Lücken beim Reißverschlussverfahren bringen den Verkehr ebenfalls ins Stocken.

Eine Umleitung sollten Reisende nur dann fahren, wenn sie ausdrücklich im Verkehrsfunk genannt wird, sagt Andreas Hölzel vom ADAC. Der Verkehrsfunk melde nur von der Polizei bekanntgegebene Umleitungen. Die empfehle diese erst, wenn abzusehen ist, dass der Stau länger dauern wird.

Wird dagegen selbstständig eine Ausweichroute gewählt, ist die Gefahr groß, dort erneut im Stau zu stehen. "Oft verlagert sich das Problem nur auf die Ausweichstrecke", erläutert Hölzel. "Schließlich haben viele Fahrer die gleiche Idee wie Sie". Ähnlich ist es mit Navigationsgeräten, die eine Ausweichroute vorschlagen. "Sie sind nicht der Einzige, der ein solches Gerät hat", sagt Hölzel. Deshalb ist nicht gewährleistet, dass es auf den Ausweichstrecken schneller vorangeht.

Nicht aussteigen!

Im Stau selbst kommt es darauf an, gelassen und konzentriert zu bleiben. "Sorgen Sie dafür, dass Sie im Auto nicht die Nerven verlieren und die Wartezeit überbrücken können", rät Andreas Hölzel. Auf einen Stau vorbereitet zu sein, hilft hierbei: Mineralwasser, Säfte und eine Kleinigkeit zu essen sollten mitgenommen werden. Spielsachen, aber auch Such- und Rätselspiele beschäftigen Kinder. Auf keinen Fall sollten Insassen aus dem Wagen aussteigen. Denn Motorradfahrer oder Polizei-Motorräder könnten sich zwischen den Autos durchschlängeln. Auch der Standstreifen darf nur nach Freigabe befahren werden, ansonsten ist er für Einsatzfahrzeuge freizuhalten.

Quelle: ntv.de, Jan Kluczniok, dpa

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