Jubiläumsjahr war ein voller Erfolg Jugendherbergen im Trend
30.01.2010, 12:35 UhrDas DJH ist hochzufrieden: 2009 erzielten die Jugendherbergen ein Plus an Übernachtungen und konnten neue Mitglieder gewinnen. Dieses Jahr wollen sie ihre Attraktivität noch steigern.

Die erste Jugendherberge, gegründet 1909, befindet sich auf der Burg Altena.
(Foto: dpa)
Auch nach 100 Jahren liegen die Jugendherbergen in Deutschland voll im Trend. "Mit einem Zuwachs an Mitgliedern und Übernachtungen und einem runden Programm war das Jubiläumsjahr 2009 ein voller Erfolg", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH), Bernd Dohn. In diesem Jahr solle die Auslastung besonders außerhalb der Hochsaison mit neuen Angeboten verbessert werden.
Mit mehr als zehn Millionen Übernachtungen sei ein Plus von einem Prozent erzielt worden, sagte Dohn. Auch die Zahl der Mitglieder habe sich erhöht. Jetzt seien es rund zwei Millionen. "In diesem Jahr hoffen wir auf eine Steigerung von drei bis vier Prozent." Die Gesamtbettenzahl sei mit rund 75.000 in den bundesweit 548 Herbergen stabil. Die genauen Zahlen stellt Dohn an diesem Montag in Bielefeld vor.
Prüfung kleiner und abgelegener Häuser
"Wir prüfen aber, ob auch künftig alle Häuser, besonders die kleinen und abgelegenen, dauerhaft erhalten werden könnten", kündigte Dohn an. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen sinke. Zudem gebe es immer weniger Wanderer, die nicht in Gruppen unterwegs sind.
Die guten Zahlen für 2009 hätten sicherlich auch mit dem Trend zum preisgünstigen Urlaub in Zeiten der Wirtschaftskrise zu tun, sagte Dohn. "Entscheidend wird aber das Jahr 2010." Jetzt laufe in vielen Betrieben die Kurzarbeit aus. "Dann wird sich zeigen, ob alle Eltern noch das Geld etwa für Klassenfahrten aufbringen können." Anlass zu Pessimismus gebe es aber nicht. "Die Zahl der Vorbuchungen ist gut."
Kein "Billig und Party"-Modell
Bereits jetzt versuche das Jugendherbergswerk, die Auslastung der Häuser mit Tagungen, besonderen Seminaren und attraktiven Kooperationen zu erhöhen. "Es geht uns aber nicht nur um den Event-Charakter. Wir werden nicht mit Mini-Bar und TV auf dem Zimmer um Gäste werben", versicherte Dohn. "Unser Geschäftsmodell ist nicht "billig und Party". Und wir bieten mehr als Bett und Brötchen." Vielmehr fühle sich das DJH Werten wie der Nachhaltigkeit und dem gemeinsamen Erleben verbunden. "Dies kommt etwa bei Kursen zum Umweltschutz oder für Alleinerziehende zum Ausdruck", sagte Dohn. "Das ist eine Idee, die in unsere Zeit passt."
Quelle: ntv.de, Matthias Benirschke, dpa