Reise

Golf von Aden "hochriskant" Keine Kreuzfahrten und Regatten

Die Bundesregierung hat ihre Warnungen vor Fahrten im Golf von Aden vor Somalia wegen der Piratengefahr bekräftigt. "Es bleibt dabei: Dieses Seegebiet ist gefährlich. Unser Appell ist, das Seegebiet bitte zu meiden", sagte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, Thomas Raabe, in Berlin.

Minister Franz Josef Jung hatte es als "hochriskant und fahrlässig" verurteilt, dass vor Somalias Piratenküste noch immer Segelregatten starteten oder Kreuzfahrtschiffe Vergnügungsreisen unternähmen. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderte der Minister mehr Verantwortungsbewusstsein von Reedern, Touristikunternehmen und Sportveranstaltern.

Vor der Piratenküste von Somalia finden aktuell und in nächster Zeit aber offenbar keine Kreuzfahrten oder größere Regatten statt, wie aus Umfragen hervorgeht. Von Kreuzfahrt-Veranstaltern wie Hapag-Lloyd oder Phoenix Reisen hieß es, dass in den kommenden Monaten keine Passagen durch den Golf von Aden oder am Horn von Afrika geplant seien. Durch den Golf von Aden mit dem Anrainerstaat Somalia führen Schifffahrtslinien von Europa zum Indischen Ozean.

"Seegebiet ist nicht kontrollierbar"

Laut Reiseprogramm stünden Fahrten durch die gefährdete Region erst wieder im November an, sagte der Geschäftsführer von Phoenix- Reisen in Bonn, Benjamin Krumpen. Es sei aber falsch, dass dort Kreuzfahrten unternommen würden. "Wir benutzen das - wie Containerschiffe - nur als Durchfahrt." Für AIDA sei die somalische Küste kein Fahrtgebiet, sagte Sprecher Hansjörg Kunze. Die jährliche Reise in die Golfregion führe durch den gesicherten Korridor im Golf von Aden und erfolge in enger Absprache mit den Sicherheitskräften vor Ort und in einem gesicherten Konvoi.

Nach Angaben des zweimaligen America's Cup-Teilnehmers und Segel-Profis Tim Kröger aus Hamburg gibt es im gefährdeten Gebiet keine namhaften Segelregatten mehr. "Das Seegebiet ist so groß wie die Bundesrepublik, in dem etwa 50 Piratenschiffe unterwegs sind, es ist nicht kontrollierbar. Inzwischen sind die Piraten mit Mutterschiffen unterwegs, sind technisch bestens ausgerüstet und haben einen Radius bis zu den Seychellen. Niemand kann Schutz gewähren, die Segler sind nicht verrückt. Meines Wissens finden dort keine Segelregatten mehr statt."

Quelle: ntv.de, dpa

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