Reise

Risse und Absackungen Klimawandel bedroht Berghütten

Der Klimawandel macht den Hüttenwirten in den Alpen zu schaffen. Schäden durch Windbruch, massive Niederschläge, Erosion und Erwärmung hätten in den vergangenen Jahren um rund zehn Prozent zugenommen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins (DAV), Thomas Urban, in einem Gespräch mit der dpa. "Wir registrieren eine permanente Zunahme."

Allein in diesem Jahr habe der DAV um rund ein Viertel höhere Aufwendungen für Reparaturen gehabt als im Vorjahr. Vor allem Materialseilbahnen, mit denen die Hütten versorgt würden, seien von Sturmschäden betroffen. Bei einem längeren Ausfall sei die Versorgung der Hütten in Gefahr. In den höheren Lagen sackten Hütten durch das Auftauen des sogenannten Permafrostes ab, der den Boden bisher auch in den warmen Sommermonaten gefroren hält. Die Folge seien Risse und andere Schäden, die in einigen Fällen den Abriss der Gebäude erforderten.

Probleme mit dem wärmeren Wetter gibt es nicht nur bei den Hütten. Auch die Ausbildung seiner Mitglieder für Gletscher-Hochtouren im Sommer macht dem Alpenverein zunehmend Sorge. Viele klassische Routen im Eis seien nicht mehr begehbar, Übergänge unpassierbar. Wo mehrtägige Hochtouren unmöglich geworden seien, kämen nunmehr Wanderer und Tagestouristen, wo Touren im Eis nicht mehr möglich seien, hätten Mountainbiker das Terrain erobert. "Die Hüttenwirte müssen sich darauf einstellen, etwa mit Stellplätzen für Mountainbikes." Insgesamt habe die Wanderlust der Deutschen weiter zugenommen. Besonders Wanderungen von Hütte zu Hütte lägen im Trend. "Es geht den Menschen um das stressfreie Naturerlebnis nicht um fünf Gipfel in drei Tagen."

Quelle: ntv.de, dpa

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