Reise

Warnung vor Tunesien-Reisen Lage in Hotels entspannt

Wegen der Unruhen in Tunesien rät das Auswärtige Amt von Reisen in das Land vorerst ab. Trotzdem fliegen derzeit noch Urlauber hin. Laut Deutschem Reiseverband ist "die Lage in den Hotels ruhig" und die Urlauber spürten nichts von den Unruhen. Wegen der verschärften Sicherheitshinweise bieten Reiseveranstalter ihren Gästen kostenlose Umbuchungen an, einige holen ihre Gäste auch zurück.

Rettungskräfte und Polizei transportieren einen bei den Unruhen in Tunis verletzten Polizisten ab.

Rettungskräfte und Polizei transportieren einen bei den Unruhen in Tunis verletzten Polizisten ab.

(Foto: REUTERS)

Trotz der verschärften Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Tunesien fliegen derzeit noch Urlauber in das Unruheland. "Die Lage in den Hotels ist ruhig. Die Urlauber spüren derzeit nichts von den Unruhen", betonte der Sprecher des Deutschen Reiseverbandes, Torsten Schäfer, nach Rückmeldungen der Reiseagenturen vor Ort.

Nach Schäfers Einschätzung halten sich derzeit rund 7000 Urlauber, die über einen deutschen Veranstalter ihre Reise gebucht haben, vor Ort auf. Wie viele davon deutsche Staatsangehörige sind, sei nicht klar. Wegen der andauernden Unruhen in Tunesien bieten die deutschen Reiseveranstalter ihren Gästen kostenlose Umbuchungen an. TUI, Thomas Cook und auch die Kölner Rewe Touristik befristeten das Angebot zunächst bis zum Beginn der letzten Januarwoche.

Cook holt Tunesien-Urlauber zurück

Der Reiseveranstalter Thomas Cook holt wegen der Unruhen seine Gäste sogar zurück. Das Unternehmen habe wegen des verschärften Sicherheitshinweises des Auswärtigen Amts entschieden, seine rund 2000 Gäste aus Tunesien mit Sondermaschinen nach Deutschland zurückzufliegen, teilte Cook mit. Zudem sagt Cook (Neckermann Reisen) alle Tunesienreisen bis einschließlich kommenden Montag ab. Zwar seien die Urlauber bislang nicht direkt von den Unruhen betroffen, die Sicherheitslage in dem Land sei jedoch sehr angespannt, sagte Cook-Deutschland-Chef Peter Fankhauser.

Der Konkurrent TUI Deutschland hat sich vorerst entschieden, seine rund 1000 deutsche Gäste in Tunesien zu lassen. Bislang gebe es keine vorzeitigen Abreisewünsche, teilte TUI Deutschland mit. Sollten Urlauber dennoch vorzeitig das Land verlassen wollen, werde TUI eine Rückreise organisieren. Bei beiden Unternehmen können Kunden bis einschließlich 24. Januar ihre Reisen kostenlos umbuchen.

Leere am Schalter eines Tunisair Fluges am Düsseldorfer Flughafen: die großen Reiseveranstalter bieten ihren Tunesien-Gästen kostenlose Umbuchungen an.

Leere am Schalter eines Tunisair Fluges am Düsseldorfer Flughafen: die großen Reiseveranstalter bieten ihren Tunesien-Gästen kostenlose Umbuchungen an.

(Foto: dpa)

Auch Rewe Touristik und Alltours sahen heute keinen Grund, die Urlauber gegen ihren Willen aus Tunesien zurück in die Heimat zu bringen. Bei diesen Reiseveranstaltern gab es vorerst auch keine vorzeitigen Rückreisewünsche.

Erstmals Tourismuszentrum von Unruhen betroffen

Am Donnerstag war nach Berichten französischer Medien mit dem 60 Kilometer südlich von Tunis gelegenen Badeort Hammamet erstmals auch ein Tourismuszentrum von den Unruhen betroffen. Mehrere Läden seien geplündert und eine Polizeiwache zerstört worden, berichtete der Sender Europe1. Hotels seien aber nicht angegriffen worden.

"Auch in Deutschland gibt es Demos", beschwichtigt Schäfer. Die Unruhen in Tunesien richteten sich nicht gegen Touristen. "Wenn in Kreuzberg wegen der Feiern zum 1. Mai Krawalle sind, können Sie in Charlottenburg trotzdem ruhige Urlaubstage verbringen." Die vor Ort geplanten Ausflüge seien an die Lage angepasst worden. Unruheorte würden nicht besucht.

Auswärtiges Amt rät ab

Urlaubern, die in den kommenden Tagen eine Tunesienreise antreten wollen, riet er zur Besonnenheit. Jeder solle sich informieren und selbst entscheiden. "Wir nehmen als Veranstalter die Lage ernst und bieten kostenlose Umbuchtungen an. Bisher ist von den Touristen, die mit deutschen Veranstaltern dort sind, keiner zu Schaden gekommen." In Zweifelsfällen seien die Veranstalter bereit, schnell flexible Lösungen zu finden. "Wer Zweifel hat, muss mit seinem Veranstalter klären, ob er die Reise verschieben oder ein anderes Ziel auswählen will".

Wegen der Unruhen in Tunesien empfiehlt das Auswärtige Amt, vorerst keine Reisen in das nordafrikanische Land zu unternehmen. Das Außenministerium verschärfte seine entsprechenden Hinweise. Wörtlich heißt es darin nun: "Aufgrund der unsicheren Lage wird derzeit von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Tunesien abgeraten."

Quelle: ntv.de, dpa

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