Reise

Zeitalter der Kathedralen Naumburg zeigt Mittelalter-Schatz

Detail der Stifterfigur der Uta im Westchor des Naumburger Domes.

Detail der Stifterfigur der Uta im Westchor des Naumburger Domes.

(Foto: dpa)

Sein Name ist unbekannt, sein Werk weltberühmt: Der Naumburger Meister, ein Steinbildhauer des 13. Jahrhunderts, steht im Mittelpunkt einer Ausstellung in Sachsen-Anhalt. 500 Exponate machen die Ära der Kathedralen lebendig. Die Schau ist so bedeutend, dass sich sogar Kanzlerin Merkel, neben Frankreichs Präsident Sarkozy Schirmherrin, und Kulturstaatsminister Neumann zur Eröffnung angesagt haben.

Die Landesschau Sachsen-Anhalt wartet in diesem Jahr mit einem wahren Schatz des Mittelalters auf: Rund 500 Exponate sind zu sehen, darunter 300 Leihgaben bedeutender Museen aus dem In- und Ausland wie etwa dem Pariser Louvre. Die Schau im Dom und an weiteren Orten steht unter dem Titel "Der Naumburger Meister - Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen".

Industriekletterer mit einem Werbeplakat zur Ausstellung an einem Turm des Doms.

Industriekletterer mit einem Werbeplakat zur Ausstellung an einem Turm des Doms.

(Foto: dpa)

Name, Geburtsjahr und Herkunft des Steinbildhauers sind bis heute unbekannt geblieben. Seine Skulpturen gelten unter Experten als einzigartig, vor allem wegen der lebensnahen Gestaltung von zwölf Stifterfiguren - unter ihnen im Naumburger Dom Uta und Ekkehard. Die Ausstellung wird heute nachmittag offiziell eröffnet und zeigt vom 29. Juni bis zum 2. November 2011 neben Skulpturen auch Handschriften sowie Werke der Schatzkunst, Glas- und Buchmalerei.

Die hochkarätigen Exponate sind zum Großteil Leihgaben aus Deutschland, Frankreich, Polen, Großbritannien, Österreich und den USA. Sie ermöglichen nach Angaben der Organisatoren einen einzigartigen Einblick in den Kultur- und Kunstaustausch des europäischen Hochmittelalters. So ist die Stifterfigur des Frankenkönigs Childebert I. (497-558), dessen Abbildung neben Uta für die Landesschau wirbt, aus dem Louvre nach Naumburg gebracht worden. Die Schirmherrschaft für die Landesschau haben die Bundeskanzlerin und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy übernommen.

Lehre in Frankreich

Gleichfalls beleuchtet die Ausstellung die Entstehung der "Naumburger" Werkstatt und ihres Leiters in Reims, Noyon, Coucy und Metz, wie die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz mitteilten. Der Naumburger Meister ging der Überlieferung nach im 13. Jahrhundert in Frankreich in die Lehre. Er sammelte Erfahrungen an den nordfranzösischen Kathedralbauten der Île de France, der Champagne und Picardie in den 1220er Jahren. Danach zog er mit einer Gruppe von Bildhauern und Steinmetzen nach Deutschland und hier über Mainz nach Naumburg bis Meißen.

Blick aus dem Kreuzgang auf die vier Türme des Naumburger Domes.

Blick aus dem Kreuzgang auf die vier Türme des Naumburger Domes.

(Foto: dpa)

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland. Der Dom St. Peter und St. Paul in Naumburg zählt zu den bedeutendsten sakralen Kulturdenkmälern Europas. Zur Landesschau gibt es sechs Korrespondenzstandorte, einer davon ist Zeitz. Dort widmet sich eine Sonderausstellung (6. Juli bis 2. November) im Schloss Moritzburg der Geschichte des Naumburger Bistums vom 10. bis zum 16. Jahrhundert.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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