Reise

Aldi nur Verkäufer Reiseveranstalter zuständig

Auch Reisen von Discountern wie Aldi werden bei einem Veranstalter gebucht. Bei Reisemängeln ist daher der Veranstalter die Adresse, an die sich Touristen wenden sollten. Sich im Falle von getrübten Urlaubsfreuden bei Aldi zu beschweren, sei dagegen sinnlos und reiserechtlich falsch, erklärte Sabine Fischer von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam, am Dienstag in einem dpa/gms-Gespräch. Aldi hatte am Freitag damit begonnen, in seinen Märkten Urlaubsreisen zu verkaufen und war damit dem Beispiel anderer Discounter gefolgt.

"Aldi ist nur die Verkaufsstelle. Rechtlich gesehen ist das genau das Gleiche wie eine Buchung im Reisebüro", sagte die Tourismus-Expertin. Wer nach dem Urlaub Mängel geltend machen will, sollte aber neben den Reiseunterlagen auch die Anzeige aufheben, in der Aldi für die Reise geworben hatte. "Man hat ja keinen Katalog in der Hand, auf dessen Beschreibung man sich berufen kann", erläuterte Fischer. Ein Reisemangel kann beispielsweise sein, wenn das Hotel nicht die angekündigte Kategorie hat. Um diese Abweichung belegen zu können, ist üblicherweise die Reisebeschreibung im Katalog Voraussetzung.

Eine Urlaubsreise sollte auch im Discounter möglichst kein Spontankauf sein: "Es lohnt sich in jedem Fall, die Preise zu vergleichen", rät Sabine Fischer. "Bei Aldi assoziieren viele Leute "billig"" - doch das müsse nicht automatisch so sein. Ein Blick in Kataloge aus dem Reisebüro oder auf Angebote im Internet könne dabei helfen, das Preisniveau einzuschätzen.

Den Kunden müsse außerdem klar sein, dass im Discounter keine Beratung zu erwarten ist, sagt Fischer: "Es nützt nichts, das Personal dort zu fragen." Die Reiseveranstalter nutzten die Discountermärkte nur als weiteren Vertriebsweg und profitierten davon, Urlaub als Massenware anbieten zu können. "Die Discounter locken im Gegenzug weitere Kunden an." In der Reisebranche seien allerdings nicht alle begeistert von diesen Entwicklungen: "Es kann leicht der Eindruck entstehen, dass Pauschalreisen jetzt verramscht werden." Urlaub erscheine dann als "Grabbeltischprodukt".

Quelle: ntv.de

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