Reise

Neue Mumien-Replik in Bozen Schau zu "20 Jahre Ötzi"

Ötzi, der vor 20 Jahren in den Ötztaler Alpen gefunden wurde, bekommt ein neues Gesicht: im Archäologiemuseum in Bozen wird eine neue Rekonstruktion der etwa 5300 Jahre alten Gletschermumie enthüllt. Sie sieht deutlich anders aus als die erste Rekonstruktion von 1998. Sogar die Augenfarbe wurde neu bestimmt. Zudem startet die Sonderausstellung "Ötzi20".

Der mumifizierte Körper in einer Kühlkammer in der Ausstellung "Ötzi20".

Der mumifizierte Körper in einer Kühlkammer in der Ausstellung "Ötzi20".

(Foto: dpa)

Ötzi wird noch einmal zum Leben erweckt: Eine neue Rekonstruktion der mehr als 5000 Jahre alten Alpen-Gletschermumie wird am 1. März im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen enthüllt. Am selben Tag startet auch die Sonderausstellung "Ötzi20", die bis 15. Januar 2012 zu sehen ist. Ihre Besucher sollen einen Einblick in die Lebenswelt der Kupferzeit bekommen, aber auch Videos von der Ötzi-Fundstelle und Schlagzeilen aus aller Welt über den Fund im Jahr 1991 sehen. Fotos zeigen Ötzi-Interpretation aus anderen Museen.

Die ältesten erhaltenen Tätowierungen

Die neue Gestalt wurde mit Hilfe aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse gefertigt. Sie sieht deutlich anders aus als die erste Rekonstruktion aus dem Jahr 1998. Die Gesichtszüge des neuen Ötzi sind vom harten Klima gezeichnet, mehr als 50 schwarze Linien zieren Rücken, Arme und Beine - die ältesten erhaltenen Tattoos der Welt.

Neue Replik der Gletschermumie in der Schau, die am 1. März beginnt.

Neue Replik der Gletschermumie in der Schau, die am 1. März beginnt.

(Foto: dpa)

Mithilfe einer 3D-Kopie des Schädels sowie CT- und Röntgen-Bildern konnten die niederländischen  Experten Alfons und Adrie Kennis sogar die Augenfarbe des Gletschermannes bestimmen. So sind die Augen des Modells nun braun und nicht blau, wie zunächst fälschlicherweise angenommen wurde. "Diese gleichermaßen exakte und einfühlsame Darstellung von Ötzi wird die ganze Welt faszinieren und bewegen", freut sich Museumsdirektorin  Angelika Fleckinger: "Sie gibt unserer Geschichte - im wahrsten Sinn  des Wortes - ein Gesicht."

Wissenschaftliche Sensation

Auch das Museion - Südtirols Museum für moderne und zeitgenössische Kunst - widmet sich dem Ötzi. Vom 1. März bis zum 15. Januar 2012 zeigt es das Werk "Ötzis Flucht" von Hans Winkler.

"Ötzi" war im September 1991 auf der Südtiroler Seite des  Similaungletschers in mehr als 3000 Metern Höhe entdeckt worden.  Das Abtauen des Gletschers hatte die rund 5300 Jahre alte Mumie freigelegt. Sie gilt wegen ihres hervorragenden Zustands als wissenschaftliche Sensation.

Quelle: ntv.de, abe/dpa/AFP/ots

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