Reise

Tiroler Geheimtipp Skifahren in der Zugspitz Arena

In diesem Jahr meint es Petrus gut mit den Alpen - auch auf der Tiroler Seite der Zugspitze. Schon Ende Oktober hat es dort zum ersten Mal kräftig geschneit.

Die Dörfer Ehrwald, Lermoos, Berwang, Bichlbach, Biberwier, Heiterwang am See, Namlos und Lähn-Wengle, die die Tourismusregion Tiroler Zugspitz Arena bilden, lagen unter einer dichten weißen Schneedecke. In der Saison 2007/08 setzt die Skiregion allerdings nicht nur auf diese "Hilfe von oben", sondern auch auf eine neue Attraktion: In Bichlbach wartet die erste Kombinationsbahn Tirols auf Skiläufer, die sie ausprobieren wollen.

"Das ist ganz was Sensationelles", sagt Helmut Singer, einer der Betreiber der neuen Almkopfbahn, die bis auf eine Höhe von 1620 Metern hinauf schwebt. Auf eine Achtergondel folgen jeweils zwei Sechsersessel mit Haube. Eine Kabine trägt den Namen von Nicole Hosp. Die Gesamtweltcupsiegerin 2006/07 im Alpin-Skilauf lebt in Bichlbach.

Bislang ist die Tiroler Zugspitz Arena noch eher ein Geheimtipp unter Wintersportlern. Die Landschaft wird von der 2962 Meter hohen Zugspitze beherrscht. Wie Zuckerhüte ragen außerdem die Hohe Munde (2662 Meter) und die Sonnenspitze (2412 Meter) in den Himmel. Hier sind auch fünf Gäste aus dem Erzgebirge unterwegs. Am Tag zuvor haben sie sich bereits am Zugspitzplatt, dem nördlichsten Gletscher der Alpen unterhalb der Zugspitze, versucht. "Ein anspruchsvolles Gebiet", finden die jungen Leute, "da muss man schon gut drauf sein". Innerhalb von fünf Tagen wollen die Sachsen das gesamte Gebiet testen - ein ambitioniertes Unternehmen bei 243 Quadratkilometern Fläche.

"Außerferner" - so lautet der volkstümliche Name der Bewohner auf der "Sonnenseite der Zugspitze" im Tiroler Bezirk Reutte. Wer hier Urlaub macht, bekommt auf einer Langlaufexkursion ins Dorf Namlos gleich eine dazu passende Lektion in Geschichte: "Ihr wisst ja alle, dass die Römer hier waren", erzählt der Wirt eines urigen Gasthauses. Die Via Claudia Augusta war die wichtigste Handelsstraße, sie führte von Italien bis nach Augsburg. Der Fernpass war die Verbindung zum übrigen Tirol. "Und weil unser Gebiet außerhalb des Fernpasses lag, heißen wir auch heute noch Außerferner."

Die Zugspitz Arena bietet Gästen insgesamt 152 Kilometer Pisten, davon sind 75 beschneit. Hinzu kommen 110 Kilometer Loipen, 60 Kilometer geräumte Winterwanderwege und Rodelbahnen mit Flutlicht. Eine Seenplatte lädt zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen ein. An den Ufern des Heiterwanger Sees fing Kaiser Maximilian am Anfang des 16. Jahrhunderts "prachtvolle Goldforellen", bevor er sich in sein Quartier in Lermoos begab. Was früher eine einfache Station zum Pferdewechseln war, wurde 1702 zum "Hotel Post" umgebaut. Das in strahlendem Gelb verputzte Haus empfing im Laufe der Jahre viele gekrönte Häupter, darunter Kaiser Friedrich III. und Napoleon Bonapartes Gattin Louise. Es ist noch immer das erste Haus am Platze.

Franz Dengg, Geschäftsführer der Tiroler Zugspitzbahnen, freut sich: Skiläufer und Boarder sind begeistert von der Sitzheizung der neuen Sechser-Sesselbahn "Gaistal". Der Lift ist die zweite Neuheit in der Zugspitz Arena für die Saison 2007/08. Durch ihn wurde das Wintersportgebiet Ehrwalder Alm nach Osten erweitert.
Dengg sieht noch ein großes Entwicklungspotenzial für die Zugspitz Arena, besonders für Gäste aus Deutschland: "Um zu uns zu kommen, müssen sie keine Maut bezahlen." Die hier angebotene "Happy Ski Card" gilt außerdem für insgesamt 231 Pistenkilometer und schließt Seefeld in Tirol sowie Garmisch-Partenkirchen und Grainau auf bayerischer Seite mit ein. Für drei Tage zahlen Erwachsene zum Beispiel 91 Euro und Kinder 54,20 Euro. Für Familien mit Kindern gibt es Sondertarife.

Die Zugspitz Arena bietet Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Die Palette reicht vom Vier-Sterne-Superior-Hotel über Familienpensionen bis zu Privatzimmern. Ferienwohnungen für zwei Erwachsene und zwei Kinder kosten ab 899 Euro inklusive Skipass pro Woche. "Und wenn unsere Gäste mal keine Lust auf die Piste haben, empfehlen wir Ihnen einen Ausflug zu den Schlössern König Ludwigs II. von Bayern", sagt Franz Dengg. "Neuschwanstein liegt doch direkt vor unserer Haustür."

Quelle: ntv.de

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