Reise

200 Jahre Berliner Naturkunde-Museum Sonderschau zeigt Einzigartiges

Das Berliner Naturkunde-Museum feiert sein 200-jähriges Bestehen: Zum Jubiläum gibt es eine große Sonderausstellung, die heute eröffnet wird. Im neuen Sammlungsflügel sind in rund 300.000 Gläsern etwa eine Million Fische und andere Meeresbewohner ausgestellt.

Die sechs Meter hohe Vitrine des Naturkundemuseums in Berlin, in der 80.000 Präparate in Gläsern gezeigt werden.

Die sechs Meter hohe Vitrine des Naturkundemuseums in Berlin, in der 80.000 Präparate in Gläsern gezeigt werden.

(Foto: dpa)

Eine Expedition ins Innere des Museums für Naturkunde können Besucher seit heute in Berlin unternehmen. Die Sonderausstellung "Klasse, Ordnung, Art" gibt Einblicke in die 200-jährige Historie des Hauses. "Sie stellt die Geschichte von Sammlungen und Sammlern vor", sagte Ausstellungschef Ferdinand Damaschun. Es gehe um wichtige historische Sammlungen und Expeditionen sowie um Wissenschaftler "im Kontext von wechselnden politischen Verhältnissen und geistigen Strömungen".

Darunter seien durchaus Überraschungen, sagte Damaschun. So sei Adelbert von Chamisso (1781-1838) den meisten nur als Dichter bekannt, er habe aber als Botaniker auch an einer Weltumsegelung teilgenommen. Die Ausstellung zeige auch die filigranen Glasmodelle von Tieren und Pflanzen von Leopold und Rudolph Blaschka aus dem 19. Jahrhundert. Von Widersprüchen geprägt sei die nationalsozialistische Zeit. Aus ihr stammt die Trophäe eines Pandas, den ein britischer Großwildjäger erlegte und die 1937 auf der Jagdausstellung von Reichsjägermeister Hermann Göring gezeigt wurde. Aus der DDR werde eine Expedition nach Kuba dokumentiert, auf der ein ganzes Korallenriff abgebaut wurde.

Neuer Sammlungsflügel zugänglich

Der renovierte Ostflügel des Naturkundemuseums.

Der renovierte Ostflügel des Naturkundemuseums.

(Foto: dpa)

Seit heute ist Besuchern auch der neue Sammlungsflügel zugänglich, der am Montag zum 200. Geburtstag des Museums offiziell eröffnet worden war. Dort sind in rund 300.000 Gläsern etwa eine Million Fische und andere Meeresbewohner ausgestellt. Der Teil des Museums war im Zweiten Weltkrieg zerstört und ist nun wieder aufgebaut worden. Die ältesten Präparate stammen aus dem späten 18. Jahrhundert und haben durch ihre Einzigartigkeit einen herausragenden Wert für die Wissenschaft. "Wir können den Besuchern jetzt zeigen, wie Wissenschaft funktioniert", sagte Museumsdirektor Reinhold Leinfelder. Der Berliner Senat sagte für den anstehenden zweiten Bauabschnitt weitere 28,5 Millionen Euro zu.

Mit seiner ausgeklügelten Sicherheitstechnik gehört der Ostflügel nun zu den modernsten naturkundlichen Museumsgebäuden in der Welt. Der Wiederaufbau für rund 29,6 Millionen Euro dauerte drei Jahre. Zum Jubiläum gibt es noch bis zum Sonntag Führungen, Vorträge sowie ein Familienfest. Die Sonderausstellung läuft bis 28. Februar 2011.

Quelle: ntv.de, dpa

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