Ascheregen im Karibikparadies Urlauber sitzen fest
14.02.2010, 16:25 Uhr
Der Vulkan Soufrière Hills auf Montserrat ist erneut ausgebrochen und schleudert große Mengen Asche in die Luft. (Archivbild)
(Foto: picture-alliance / AFP/epa)
Nach einem spektakulären Vulkanausbruch auf der Nachbarinsel Montserrat hat am Freitag eine graue Ascheschicht die französische Karibikinsel Guadeloupe überzogen. Mitten in der Feriensaison musste der Flughafen von Point-à-Pitre schließen. 400 europäische Urlauber konnten nicht heim. Nach einer Reinigung der Rollfelder sollte der Flughafen in der Nacht zum Montag um 23.00 Uhr MEZ wieder für Transatlantikflüge geöffnet werden. Das teilte die Präfektur in Point-à-Pitre mit.
Am Freitagmorgen war Guadeloupe unter einer feinen grauen Schicht erwacht. Die Asche überzog Bäume, Autos und Häuser gleichermaßen. Alle Schulen blieben geschlossen. Mehrere Flugzeuge aus Europa wurden auf andere Inseln umgeleitet, weil bis in 1,5 Kilometer Höhe schwebende Ascheteilchen die Triebwerke gefährdeten. Die Behörden rieten Menschen mit Atembeschwerden, im Haus zu bleiben und Sport zu unterlassen. Guadeloupe liegt 80 Kilometer südlich von Montserrat. Auch auf Antigua nordöstlich von Montserrat regnete es Asche.
Vulkanspitze eingestürzt
Die Spitze des 915 Meter hohen Vulkans Soufrière Hills auf Montserrat - nicht zu verwechseln mit dem Vulkan La Soufrière auf Guadeloupe selbst - war nach einer tagelangen Serie von Eruptionen am Donnerstag eingestürzt. Eine 15 Kilometer hohe Aschesäule erhob sich nach Angaben der für die Vulkan-Beobachtung zuständigen Institution über dem Berg. Mit hoher Geschwindigkeit floss ein pyroklastischer Strom den Hang hinab - das ist eine Mischung aus Gas, Asche und Magma mit ungeheurer Zerstörungskraft.
1995 hatte ein pyroklastischer Strom Montserrats Hauptstadt Plymouth verwüstet. Auch die Katastrophe vom 8. Mai 1902 auf Martinique, bei der 29.000 Menschen starben, ging auf einen ähnlichen Ausbruch am Gebirgszug Montagne Pelée zurück.
Quelle: ntv.de