Reise

Germania-Statue im Rheingau "Wacht am Rhein" wird geputzt

Ein Besuch der markanten Germania-Statue im Rheingau gehört zu einer Deutschland-Rundreise wie eine Stippvisite in der Heidelberger Altstadt. Für zwölf Millionen Euro werden das Niederwalddenkmal und der dazugehörende Park über Rüdesheim saniert - um noch mehr Touristen anzulocken.

Das Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim.

Das Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim.

(Foto: dpa)

Rund 1,8 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland lockt das Niederwalddenkmal im Rheingau pro Jahr bereits an, künftig sollen es noch mehr werden: Die im Jahr 1883 als Andenken an den deutsch-französischen Krieg eingeweihte Germania-Statue wird saniert, auch der sie umgebende Park soll aufgehübscht werden. Ab heute rücken Bauarbeiter an, um die mehr als zwölf Meter hohe Bronze einzurüsten. Zur Einweihung der "Wacht am Rhein" kam einst Kaiser Wilhelm I. persönlich auf den Hügel über Rüdesheim am Rhein.

Nun steht die erste Generalüberholung der bronzenen Dame mit Eichenlaub-Kranz seit ihrer Errichtung vor über 100 Jahren an, wie Anja Dötsch von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten sagt. Für die Touristen sei das wenig erfreulich, wenn sie lediglich ein Netz mit Fotodruck betrachten und ablichten können, räumt sie ein. Doch irgendwann habe es einfach sein müssen. Nächstes Jahr sollen die Statue und der etwa 26 Meter hohe Sockel fertig sein, zudem ist ein neues Besucherzentrum mit Café, Sonnenterrasse und großen Panoramafenstern geplant.

Ein Besuch der Germania-Statue im Rheingau gehört für viele Touristen zu einer Deutschland-Rundreise dazu.

Ein Besuch der Germania-Statue im Rheingau gehört für viele Touristen zu einer Deutschland-Rundreise dazu.

(Foto: dpa)

Auch in den Landschaftspark, der zu dem Denkmal gehört, wollen Bund und Land kräftig investieren. Der Park werde bisher eher von den Besuchern mit Wanderinteresse und weniger von den Bustouristen genutzt, sagt Dötsch. Dabei hat er Kennern Einiges zu bieten: Der Osteinsche Landschaftspark ist einer der ersten, die im 18. Jahrhundert nach einer neuen Mode aus England hierzulande angelegt wurden. Neu war, dass man die Anlagen möglichst naturnah gestalten wollte. Von mehreren Aussichtspunkten bietet der Park wunderschöne Ausblicke auf den Rhein und die Burgen auf der anderen Seite des Stroms.

Künftig sollen neue Schilder und bessere Wege den Zugang noch einfacher machen. Saniert werden soll unter anderem auch eine künstliche Ruine, die damals in der Anlage errichtet wurde. Im Jahr 2014 steht das Jubiläum zum 250-jährigen Bestehen der Anlage an, bis dahin soll sie fertig sein.

In drei Jahren wird auch mit der Eröffnung des neuen, rund 500 Quadratmeter großen Besucherzentrums am Niederwalddenkmal gerechnet, das sowohl Bustouristen als auch die Landschaftsliebhaber mit Souvenirs und Literatur über die Anlage versorgen soll. Allein dafür sind 1,5 Millionen Euro Baukosten veranschlagt, insgesamt investieren Bund und Land zwölf Millionen Euro in die Sanierung von Park und Denkmal.

Quelle: ntv.de, Isabell Scheuplein, dpa

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