Keine Umbuchung für Touristen Waffenruhe auf Sri Lanka endet
16.01.2008, 16:50 UhrDas Ende der Waffenruhe auf Sri Lanka wirkt sich bislang nicht unmittelbar auf deutsche Touristen aus. Führende Reiseveranstalter bleiben vorerst dabei, ihren Gästen keine kostenlosen Umbuchungen von Reisen auf die südasiatische Insel anzubieten.
Das ergab eine Umfrage bei den Unternehmen TUI Deutschland, Thomas Cook/Neckermann, FTI, Rewe-Pauschaltouristik (ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg) und Öger Tours. Der Armee zufolge sind Touristen auf der Insel sicher. "Bislang ist kein einziger Tourist in dem Krieg in diesem Land zu Schaden gekommen", sagte Armeesprecher Udaya Nanayakkara in Colombo. Er schloss zugleich aber nicht aus, dass die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) versuchen würden, Anschläge auch im touristischen Süden des Landes zu verüben: Die LTTE werde "alles Mögliche versuchen", je mehr sie militärisch unter Druck gerate.
Das Auswärtige Amt in Berlin rät wegen der Gefährdungslage dringend von Reisen in die nördlichen, östlichen und südöstlichen Landesteile Sri Lankas ab. Im aktuellen Sicherheitshinweis des Ministeriums heißt es, die terroristischen Anschläge könnten nun auch Landesteile erreichen, "die bislang verschont geblieben sind". Insbesondere die Hauptstadt Colombo werde künftig gefährdeter sein.
Gezielte Anschläge auf ausländische Touristen hat die LTTE, die für einen unabhängigen Staat der tamilischen Minderheit kämpft, bislang nicht verübt. Beobachter rechnen auch künftig nicht damit, dass Urlauber zum Ziel werden. In der Vergangenheit kam es aber in Gegenden, die auch westliche Touristen bereisen, zu Anschlägen und Angriffen der LTTE auf Sicherheitskräfte.
Zivilisten geraten in dem Konflikt auf Sri Lanka immer wieder zwischen die Fronten. Bei einem Anschlag auf einen Bus sind am Mittwoch (16.1.) mindestens 25 Zivilisten getötet worden. Zu dem Terrorakt kam es kurz vor Ende des vereinbarten Waffenstillstands zwischen der Regierung und den Tamilen-Rebellen.
Quelle: ntv.de