Massenproteste in Bangkok Warnung für Thailand-Reisende
08.04.2010, 17:10 UhrDas Auswärtige Amt in Berlin rät derzeit zwar nicht von Reisen nach Thailand ab. Allerdings empfiehlt es, Menschenansammlungen und Demonstrationen dringend zu meiden.

Die Proteste verlaufen bislang friedlich - allerdings muss man als Tourist mit Einschränkungen rechnen.
(Foto: REUTERS)
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok demonstrieren seit Mitte März Anhänger des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra gegen die Regierung. Die Demonstrationen der außerparlamentarischen Opposition, der so genannten "Rothemden", verlaufen bislang friedlich. Allerdings kommt es vor allem im Stadtzentrum zu erheblichen Beeinträchtigung des Straßenverkehrs. Auch der Zugang zu Einkaufszentren und Hotels wird stark behindert. Thailands Regierung hatte am 8. April den Ausnahmezustand über Bangkok verhängt, nachdem Regierungsgegner dort das Parlamentsgelände gestürmt hatten.
Laut Auswärtigem Amt sind Reisen und Flüge nach und von Bangkok uneingeschränkt möglich. Trotz des bisher friedlichen Verlaufs der Demonstrationen könnten gewaltsame Ausschreitungen nicht ausgeschlossen werden. Vom Auswärtigen Amt wird dringend empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden. Andere Teile Thailands (wie Phuket und die Tourismusregionen im Süden Thailands) seien von den Demonstrationen nicht betroffen.
Keine Änderungen bei Besichtigungsprogrammen
Auf die Gäste deutscher Reiseveranstalter wirkt sich der Konflikt zwischen Regierung und Demonstranten dadurch aus, dass zum Teil Transferfahrten zum Flughafen vorgezogen werden. Dies könne je nach Lage des Hotels und der aktuellen Situation in der Stadt bedeuten, 15 Minuten bis mehrere Stunden eher als geplant zum Flughafen gefahren zu werden, sagte Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV). Die sogenannten Incoming-Agenturen, die in der Stadt für deutsche Reiseveranstalter arbeiten, hätten die Anweisung erhalten, die von den Demonstrationen betroffenen Viertel zu umgehen.
In den Besichtigungsprogrammen der Veranstalter in Bangkok gebe es bislang keine Änderungen. Auch bestehe kein Anlass, Urlaubern mit einer Bangkok-Buchung das kostenlose Umbuchen oder Stornieren ihres Aufenthaltes anzubieten, sagte Schäfer. Wie viele deutsche Reisende sich derzeit in der Stadt aufhalten, lasse sich schwer schätzen. Die Hauptsaison für Thailand-Reisen gehe jetzt allerdings gerade zuende.
Grenzregion zu Kambodscha meiden
Hingegen wird von Reisen in die Grenzregion zu Kambodscha, insbesondere nach Preah Vihear und Umgebung und zu den anderen dortigen Tempelanlagen, abgeraten. Der gesamte Bereich sei noch militärisches Sperrgebiet.
Auch von Reisen in und durch die unter Notstandsrecht stehenden Provinzen im Süden Thailands (Narathiwat, Yala und Pattani) sowie die in Provinz Songhkla an der Grenze zu Malaysia) rät das Auswärtige Amt aufgrund der anhaltenden terroristischen Anschläge dringend ab. Hier bestehe Lebensgefahr.
Quelle: ntv.de, abe/dpa