Neue Unruhen erwartet Warnung vor Bangkok-Reisen
23.04.2010, 14:55 UhrAngesichts der Unruhen in Thailand warnen viele Staaten ihre Bürger vor Reisen in die Hauptstadt Bangkok. Das Auswärtige Amt in Berlin rät in einem verschärften Sicherheitshinweis für Thailand von "nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Bangkok" ab.

Demonstranten und Polizei, dazwischen eine Barrikade in Bangkoks Geschäftsviertel Silom.
(Foto: REUTERS)
Die Unruhen in Thailand wirken sich nun auch deutlich auf den für das Land so wichtigen Tourismus aus: Nach den Granatenangriffen in Bangkok mit mindestens einer Toten und etwa 80 Verletzten rieten Deutschland und andere Länder heute von nicht notwendigen Reisen in die thailändische Hauptstadt ab. Die UNO rief die oppositionellen Rothemden und das Regierungslager zu einem Gewaltverzicht auf.
Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin warnte in einem verschärften Sicherheitshinweis für Thailand vor "nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Bangkok". Es erklärt darin weiter, die Nutzung des Bangkoker Flughafens als Transitflughafen für Flüge innerhalb Thailands oder ins Ausland sei nicht beeinträchtigt. Die Tourismusregionen außerhalb Bangkoks seien von den Demonstrationen derzeit nicht betroffen.
Kundgebungen und Demonstrationen meiden
Man verfolge die Entwicklung sehr aufmerksam und passe die Reisehinweise laufend der aktuellen Situation an, sagte ein Sprecher des AA. Wegen möglicher weiterer gewaltsamer Ausschreitungen werde "dringend empfohlen", die betroffenen Orte in der Hauptstadt sowie alle Kundgebungen und Demonstrationen zu meiden.
Auch Großbritannien, Frankreich und Österreich rieten ihren Landsleuten, Kundgebungen in Bangkok zu meiden. Im Sicherheitshinweis des US-Außenministeriums hieß es, "wegen der wachsenden Gewalt im Zentrum Bangkoks" sollten alle US-Bürger nicht unbedingt notwendige Reisen nach Bangkok vermeiden. Das australische Außenministerium warnte, es bestehe "die große Wahrscheinlichkeit neuer gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bangkok".
Wichtiger Wirtschaftszweig

Ausländische Touristen solten in der Stadt besondere Vorsicht walten lassen - viele Stadtviertel sind aber von den Unruhen gar nicht betroffen.
(Foto: dpa)
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Thailands. Im Jahr 2007 wurde damit ein Umsatz von 15 Milliarden Euro erzielt. Die oppositionellen Rothemden halten seit Wochen ein auch bei Touristen beliebtes Geschäftsviertel besetzt, um den thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva zum Rücktritt zu zwingen.
Seit Mitte März demonstrieren in Bangkok die sogenannten Rothemden in Massenkundgebungen gegen die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva und liefern sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Am Donnerstag wurden in Bangkok durch Granatangriffe mindestens ein Mensch getötet und 85 weitere verletzt. Die bisher blutigsten Auseinandersetzungen ereigneten sich am 10. April, als 25 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden.
Quelle: ntv.de, abe/dpa/AFP