Größer, älter, tiefer Weihnachtsmärkte trumpfen auf
23.11.2010, 10:24 Uhr
"Emder Engelkenmarkt": Der schwimmende Weihnachtsmarkt in Emden bietet eine ganz besondere Atmosphäre zwischen Museumsschiffen im Ratsdelfthafen und der Innenstadt.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Der zweitgrößte Weihnachtsbaum der Welt in Wolfsburg, ein Weihnachtsmarkt unter Tage im Harz und das älteste deutsche Kinderkarussell in Aurich - Weihnachtsmärkte in Bremen und Niedersachsen warten mit Superlativen auf Besucher. Die maritimen Weihnachtsmärkte in Emden, Aurich und Wilhelmshaven haben bereits geöffnet. Fast alle anderen starten in dieser Woche in die Weihnachtssaison.
"Die Weihnachtsmärkte der Region zeichnen sich durch ihre Unterschiedlichkeit aus. In Niedersachsen und Bremen ist einfach alles dabei - von modern über traditionell bis maritim", sagte Nadine Bungenstock, Sprecherin der Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH (TMN). Ausländischen Gästen haben es dabei vor allem die traditionellen Märkte angetan. "Ob Schweden, Niederländer, Dänen oder Engländer - sie sind total fixiert auf Weihnachtsmärkte mit historischem Flair. Das ist für sie sensationell."
Weihnachtsmarkt im Bergwerk Rammelsberg in Goslar: Zimmerleute stellen Weihnachtsschmuck aus Schieferplatten her. (Archivbild)
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Besonders beliebt sind dabei die Märkte im Harz. Wohl in keiner anderen Region ist die "Weihnachtsmarkt-Dichte" ähnlich groß. Rund 50 Winter- und Weihnachtsmärkte sollen dem Mittelgebirge in der dunklen Jahreszeit als Besuchermagneten dienen. Dabei behauptet Goslar von sich, vor historischer Kulisse den schönsten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands zu präsentieren. Weitgehend einzigartig ist zumindest der von tausend Lichtern erhellte romantische Weihnachtswald mitten in der Altstadt. Am 11. und 12. Dezember gibt es zudem im historischen Erzbergwerk und Weltkulturerbe Rammelsberg einen Weihnachtsmarkt unter Tage.
Märchen und Sagen in Osterode
Ganz im Zeichen von Märchen und Sagen steht der Weihnachtsmarkt in Osterode. Der Adventskalender zählt zu den größten Deutschlands. Als Besuchermagnet erweist sich seit Jahren auch der Adventsmarkt im Kloster Wöltingerode mit seinen 60 Kunsthandwerkerständen. Am ersten Adventswochenende stehen zudem Chöre aus der Region mit insgesamt 1300 Aktiven im Mittelpunkt. Am zweiten Adventswochenende locken eine lebendige Krippe, ein Weihnachtsmann auf Stelzen und eine große Feuershow das Publikum.
Pünktlich zum Beginn der Adventszeit verwandelt sich auch der Braunschweiger Burgplatz wieder in einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Vom 24. November bis zum 29. Dezember bieten mehr als 140 Marktkaufleute, Kunsthandwerker und Kinderfahrgeschäfte ihre Waren pfeil. Das Flair des Marktes rund um den mittelalterlichen Dom hat sich längst weit über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen: "Wir erwarten zwischen 800.000 und 950.000 Besucher", sagte Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing.
Weihnachtsmarkt auf dem mittelalterlich geprägten Burgplatz von Braunschweig. (Archivbild)
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In der Autostadt Wolfsburg wartet der nach TMN-Angaben zweitgrößte Weihnachtsbaum der Welt auf seine Gäste. Der Baum, der im Harz gefällt wurde, ist nur wenige Meter kleiner als der vor dem Rockefeller-Center in New York. Zugleich gibt es in Wolfsburg eine große Eislaufbahn, auf der auch zweimal täglich Eislaufmärchen aufgeführt werden.
Größter Schlosskalender der Welt
Das älteste Kinderkarussell Deutschlands dreht sich auf dem Weihnachtsmarkt in Aurich. Und auf dem Jahrmarkts-Spielzeug aus dem Jahr 1872 darf man sogar noch mitfahren.
Der Lamberti-Markt in Oldenburg startet schon an diesem Dienstag. 125 Hütten mit Bratäpfeln, Lebkuchen, Glühwein, Weihnachtsschmuck und Spielzeug laden rund um Rathaus, Kirche und Schloss zum Bummeln ein. "Wir haben den größten Schlosskalender der Welt", erzählte Helmut Mondorf vom Schaustellerverband. Vom 1. Dezember an leuchtet täglich ein anderes Fenster im Schloss auf.
Bremer Innenstand wird Weihnachtswelt
In Bremen erwartet die Marktmeisterin Claudia Lange etwa doppelt so viele Weihnachtsmarkt-Besucher. "Schätzungen gehen von rund 1,5 Millionen Gästen aus", sagte sie. Die gesamte Innenstadt wird praktisch zu einer großen Weihnachtswelt mit 187 Ständen, Live-Theater, Weihnachtsmann-Besuch und vielem mehr. Zudem verwandelt der Schlachte-Zauber die Flaniermeile an der Weser in einen mittelalterlichen Marktplatz mit Honigmet, Kunsthandwerk und vielen Mitmach-Stationen.
Ein sechs Meter hoher Nussknacker ist die Attraktion des Osnabrücker Weihnachtsmarktes. Dort dreht sich nach Veranstalterangaben außerdem die weltgrößte Weihnachtsspieldose der Welt.
Blick durch den Eingang der Marktkirche auf den Weihnachtsmarkt in Hannover. (Archivbild)
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Ein kleiner Wunschbrunnenwald wird auch in diesem Jahr wieder in Hannover zum Verweilen inmitten des weihnachtlichen Trubels einladen. Das finnische Dorf und der historische Weihnachtsmarkt mit mehr als 170 Ständen rund um die Marktkirche sollen erneut mehr als eine Million Besucher in die Landeshauptstadt locken, sagte Stadtsprecher Udo Möller.
Sicherheit werde natürlich großgeschrieben, hieß es zudem von allen Veranstaltern. "Wie in jedem Jahr verstärken wir unsere Präsenz zur Adventszeit in der Innenstadt", sagte der Braunschweiger Polizeisprecher Wolfgang Klages. Die Beamten in Uniform und Zivil würden in diesem Jahr ihr Augenmerk nicht nur auf Taschendiebe setzen, sondern auch auf mögliche Terroristen achten.
Quelle: ntv.de, dpa