Reise

60-Stunden-Streik Wo Bahnreisende Infos finden

Wieder müssen sich Fahrgäste der großen regionalen Bahn-Konkurrenten auf Behinderungen einstellen: Am Montag um 14 Uhr begann ein 60-stündiger Streik der Lokführer - der längste bisher. Wichtige Hinweise für Reisende gibt es hier.

Stillgestanden: Mit heruntergelassener Sonnenblende steht ein Zug der Hessischen Landesbahn auf dem Bahnhof von Königstein.

Stillgestanden: Mit heruntergelassener Sonnenblende steht ein Zug der Hessischen Landesbahn auf dem Bahnhof von Königstein.

(Foto: dpa)

Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem neuen, diesmal 60-stündigen Streik bei den privaten Bahn-Wettbewerbern aufgerufen. Der Ausstand begann um 14 Uhr und soll bis Donnerstag um 2.00 Uhr andauern, wie die GDL in Frankfurt mitteilte. Zu den Bestreikten gehören die großen fünf Bahn-Wettbewerber Abellio, Netinera (früher Arriva), Benex, Veolia und Hessische Landesbahn sowie deren Töchter. Mit Keolis (Eurobahn) verhandelt die GDL, das Unternehmen wird daher nicht bestreikt. Eine Liste aller bestreikter Unternehmen ist im Internet abrufbar.

Am Osterwochenende könnte der Verkehr aber schon wieder fließen, erklärt Heidi Tischmann vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Berlin. Denn die privaten Konkurrenten der Bahn seien eher in der Lage, solche Situationen aufzufangen. "Die Unternehmen sind flexibler."

Berlin/Brandenburg: In Berlin und Brandenburg ist nur die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) vom Streik betroffen. Welche Auswirkungen der Ausstand auf den Verkehr in Berlin und Brandenburg haben wird, ist noch unklar. Deshalb wird Reisenden empfohlen, vor Fahrtantritt das Servicetelefon der ODEG zu nutzen. Auf den meisten Strecken wird nach ODEG-Angaben ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, vereinzelt fallen Strecken aber auch ersatzlos aus, wie etwa von Eberswalde nach Prenzlau. Anderswo wird auf den parallel verkehrenden Bus oder die S-Bahn verwiesen. Nur die Linien Eberswalde-Joachimsthal und Lichtenberg-Eberswalde sollen planmäßig bedient werden, heute ab 17 Uhr zusätzlich die Strecke von Werneuchen bis Ahrensfelde. Außerdem forderte das Unternehmen seine Fahrgäste auf, auf Streckenabschnitten in Berlin die S-Bahn zu benutzen. Diese wird wie auch die Regionalbahn nicht bestreikt. Informationen: Servicetelefon: +49 30/ 514888888, www.odeg.info.

Hamburg/Schleswig-Holstein: Auch Bahnreisende in Hamburg und Schleswig-Holstein müssen ab Montagnachmittag wieder mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Nach Angaben einer Metronom-Sprecherin sei auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Auf der Strecke war am Montag wieder ein Schienenersatzverkehr geplant, zwischen Stade und Hamburg sollte die S-Bahn der Hansestadt aushelfen. "Wir hoffen, dass unsere Züge wenigstens im Zwei-Stunden-Takt fahren", hieß es. Bei vergangenen Streiks waren auch auf den anderen Metronom-Strecken 70 Prozent der Züge ausgefallen. Betroffen von dem Streik sind nach GDL-Angaben auch die AKN und die Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Informationen: Metronom: www.metronom.de - Unterpunkt "Lagemeldungen" oder Telefon: +49 581/ 97164164; AKN: Fahrplanänderungen im Internet oder unter der Service-Nummer: +49 4191/ 933933; NOB: www.nord-ostsee-bahn.de - Unterpunkt "Streckenmeldungen" oder unter der Service-Hotline: 0180/ 1018011 (3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Cent pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz).

Nordrhein-Westfalen: Im größten deutschen Bundesland sind von dem 60-Stunden-Austand fünf der sechs großen Bahn-Konkurrenten betroffen - dazu gehören die Betreiber Abellio, Westfalenbahn, Veolia, Prignitzer Eisenbahn und Nordwestbahn. Informationen: Westfalenbahn: www.westfalenbahn.de oder unter der Hotline: +49 521/ 55777755; Prignitzer Eisenbahn: www.prignitzer-eisenbahn.de oder unter dem 24-Stunden-Service-Telefon: 0180/ 2010300 (6 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute); Nordwestbahn: www.nordwestbahn.de oder unter der Service-Nummer: 01805/ 00161 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute).

Der bisher längste Streik der Lokführergesellschaft GDL soll 60 Stunden dauern.

Der bisher längste Streik der Lokführergesellschaft GDL soll 60 Stunden dauern.

Niedersachsen/Bremen: Bahnreisende in Niedersachsen und Bremen müssen ab Montagnachmittag ebenfalls wieder mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Auch hier ist nach Angaben einer Metronom-Sprecherin für Bahnreisende besonders auf der Strecke Cuxhaven - Hamburg mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Betroffen von dem Streik ist nach GDL-Angaben auch die Westfalenbahn. Gelassen sah die Nordwestbahn aus Osnabrück der neuen Streikrunde entgegen. "Wir waren bisher nur wenig oder gar nicht von den GDL-Aktionen betroffen", berichtete eine Sprecherin. "Das wird auch diese Woche nicht anders sein." Auf den Strecken Bremen-Vechta-Osnabrück und Oldenburg-Osnabrück könne es möglicherweise Verspätungen geben. Informationen: Metronom: www.metronom.de - Unterpunkt "Lagemeldungen" oder Telefon: +49 581/ 97164164; Westfalenbahn: www.westfalenbahn.de oder unter der Hotline: +49 521/ 55777755; Nordwestbahn: www.nordwestbahn.de oder unter der Service-Nummer: 01805/ 600161 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute).

Baden-Württemberg: Im Südwesten ist diesmal auch wieder die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft AVG betroffen, die bei der letzten Streikaktion von dem Ausstand ausgenommen worden war. "Welche Auswirkungen die GDL-Aktion auf den Betrieb haben wird, können wir noch nicht absehen", sagte ein AVG-Sprecher. Beim letzten Streik der AVG-Lokführer Anfang April waren bis zu 80 Prozent der Züge ausgefallen. Informationen: www.avg.info.

Rheinland-Pfalz: Der Lokführer-Streik bei Privatbahnen könnte auch in Rheinland-Pfalz erneut zu Zugausfällen führen. Unter anderem sollen nach Angaben der GDL die hessische Vectus-Verkehrsgesellschaft und die baden-württembergische Albtal-Verkehrs-Gesellschaft betroffen sein. Beide Unternehmen befahren auch Bahnlinien in Rheinland-Pfalz. Informationen: Vectus-Verkehrsgesellschaft: www.vectus-online.de oder unter der Rufnummer: + 49 1801/ 7684636; Albtal-Verkehrs-Gesellschaft: www.avg.info. Eine Zusammenfassung der bisherigen Streikauswirkungen für alle Unternehmen der Hessischen Landesbahn gibt es unter www.hlb-online.de.

Thüringen: In Thüringen sind die Züge der Vogtlandbahn betroffen. Das Unternehmen sitzt zwar im sächsischen Neumark. Die Züge fahren aber auch in Thüringen, Bayern und Tschechien. Informationen: im Internet unter www.vogtlandbahn.de oder unter der Service-Nummer: 0180/ 1231232.

Sachsen-Anhalt: Fahrgäste des Harz-Elbe-Expresses (HEX) müssen sich auf Behinderungen einstellen. Der Harz-Elbe-Express werde jedoch alles daran setzen, die Behinderungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, sagte ein Sprecher am Montagmorgen. Informationen: Im Internet unter: www.hex-online.de oder unter der Telefonnummer: +49 3941/ 678333 (zum Ortstarif).

Erst am Samstag (16. April) war ein 48-stündiger Ausstand zu Ende gegangen. Die GDL will mit ihrem Arbeitskampf gleiche Arbeitsbedingungen für die etwa 26.000 Lokführer in Deutschland bewirken.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen