Reise

WM bringt Berlin Geld und Imageschub "Zu wenig Präsenz" bemängelt

Das Image von Berlin hat durch die Leichtathletik-WM nur drei Jahre nach der Fußball-WM noch einmal einen großen Schub bekommen: Diese positive Bilanz zog Berlins Tourismuschef Burkhard Kieker. "Vor allem die Geher und die Marathonläufe durch die Stadtmitte waren ein nicht zu übertreffender Idealfall", sagte Kieker. Die Berliner hätten "Perfektion und Herz" gezeigt. Kritik übte Kieker am WM-Werbekonzept und an der aus Sicht der Berlin-Werber anfangs mangelnden Präsenz des Großereignisses im Stadtbild.

Gute-Laune-Bomben: Maskottchen Berlino und Wahl-Berlino Bolt feiern Bolts Sieg.

Gute-Laune-Bomben: Maskottchen Berlino und Wahl-Berlino Bolt feiern Bolts Sieg.

(Foto: dpa)

Der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) wies darauf hin, dass es von der Tourismusbranche, der Politik und auch vom Regierenden Bürgermeister Hinweise an das Organisationskomitee für bessere Lösungen gegeben habe. Diese seien aber nicht ausreichend beachtet worden.

"Das Werbekonzept und das sogenannte City-Dressing hat nicht richtig funktioniert", sagte Kieker. Die Präsenz der WM im Stadtbild hätte besser sein müssen. Besonders in der ersten WM-Hälfte waren im Olympiastadion viele Plätze leergeblieben. Für zukünftige Großveranstaltungen werde Berlin "als Grundgerüst ein Konzept entwickeln und dem jeweiligen Veranstalter empfehlen".

"Sympathisch und stets authentisch"

Insgesamt sei die WM aber ein großer Erfolg für Berlin und den Tourismus gewesen. "Die Begeisterung im Stadion und auf den Straßen hat sich auf die Welt übertragen", sagte Kieker. "Ich gratuliere den Organisatoren vor allem für die Idee, Wettkämpfe in den Stadt zu tragen." Die Stimmung am Brandenburger Tor und im Stadion sei von Anfang bis Ende "sympathisch und stets authentisch" gewesen. Berlin habe das Glück der "Dopplung von Großereignissen mit der Fußball-WM 2006 und der WM 2009". Damit habe sich Berlin "in die Herzen und das Bewusstsein der Welt gespielt".

Die Leichtathletik-WM sei für die Stadt auch "ein Bombengeschäft". Kieker sagte: "Plakatieren Sie mal ein Ereignis in 190 Länder und senden dort überall TV-Spots, und dann bezahlen Sie das. Das ist unbezahlbar." Die Ausgaben der WM-Besucher hätten außerdem zusätzlich bis zu 120 Millionen Euro eingetragen. "Berlin hat allein 20 Millionen Euro zusätzlich an Steuer- und Gebühreneinnahmen erzielt." Auch im wirtschaftlichen Bereich habe Berlin "einen Elfmeter verwandelt".

Hotels gut gebucht

Während der Titelkämpfe waren die Hotels im Durchschnitt bis zu 80 Prozent ausgelastet, obwohl der August nicht zu den klassischen Städtereisemonaten gehört. "Die Stadt war voll, die Hotels gut gebucht. Viele Gäste haben sich in den letzten Tagen auch noch kurzfristig zu einem Besuch entschlossen", sagte Kieker.

In den vergangenen neun Tagen kamen rund 518.000 Besucher zu den Wettkämpfen in das Berliner Olympiastadion. Die Straßenwettkämpfe an den Wochenenden zogen rund 1,4 Millionen Zuschauer an. Laut der Tourismus-Gesellschaft gibt jeder Besucher einer sportlichen Großveranstaltung während seines Aufenthaltes rund 500 Euro aus.

Als "unbezahlbar" bewertete die BTM den Werbeeffekt der WM durch die hohe TV-Präsenz und die Berichterstattung der mehr als 3500 Medienvertreter. "Diese Bilder sind authentisch und haben  Langzeitwirkung, sie sind für uns Gold wert. Mit ihnen gewinnen wir heute die Berlin-Besucher von morgen", sagte Kieker.

Quelle: ntv.de, abe/dpa/sid

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