Kostenfallen vermeiden Abenteuer Kanada – aber ohne Albtraum-Handyrechnung
18.08.2025, 00:01 Uhr
Das Smartphone kann im Kanada-Urlaub zur Kostenfalle werden.
(Foto: Imago)
Abseits der EU-Grenzen drohen bei der Smartphone-Nutzung teils erhebliche Zusatzkosten – besonders bei fehlender Vorbereitung. Mit ein paar durchdachten Maßnahmen lässt sich das Problem jedoch einfach umgehen.
Endlose Wälder, beeindruckende Seenlandschaften und pulsierende Städte: Kanada lockt mit Vielfalt. Da das Reiseziel aber außerhalb der Europäischen Union (EU) liegt, gelten dort andere Mobilfunkregelungen als in Europa. Während innerhalb der EU das „Roam like at Home“-Prinzip gilt, greift dieses in Kanada nicht. Telefonate, SMS und mobile Datennutzung erfolgen über internationale Netzwerke können daher teuer sein.
Kostenfalle Datenroaming – warum Vorsicht geboten ist
Zwar existiert laut Verbraucherzentrale eine globale Datenkosten-Obergrenze von 59,50 Euro. Diese sollte automatisch greifen, wenn sie erreicht wird. Doch das setzt voraus, dass der kanadische Mobilfunkanbieter den Datenverbrauch in Echtzeit überwacht, was nicht immer der Fall ist. Deshalb besteht das Risiko, dass die Sperre nicht ausgelöst wird, was zu unerwartet hohen Rechnungen führen kann. Viele Fluggesellschaften oder Reiseportale warnen bereits bei der Ankunft vor dieser Problematik.
So lassen sich überhöhte Mobilfunkrechnungen im Ausland vermeiden
Experten empfehlen, sich bereits vor der Abreise beim eigenen Provider über Gebühren und Angebote für Nicht-EU-Länder wie Kanada zu erkundigen. Häufig gibt es spezielle eSIM-Auslandspakete für einen bestimmten Zeitraum, die günstiger sind als die Standardtarife. Ein Auslandstarif lässt sich mit Hilfe einer eSIM vorab oder vor Ort für Kanada aktivieren – schnell und flexibel. Anbieter wie ntv eSIM bieten verschiedene Datenvolumen zur Auswahl, angepasst an den individuellen Bedarf.
Ein wesentlicher Vorteil: Die eSIM funktioniert genau wie eine physische SIM-Karte, aber es ist kein Austausch nötig, und der Tarifwechsel erfolgt einfach direkt über die Einstellungen des Smartphones oder Tablets.
Was in Kanada besser unterlassen werden sollte
Wer ohne eSIM oder spezielles Auslandsangebot reist, sollte zumindest das Daten-Roaming auf dem Handy deaktivieren. Alternativ schützt der Flugmodus zuverlässig vor automatischen Datenverbindungen im Hintergrund.
Kostenfreie WLAN-Netze sind in Kanada zwar weit verbreitet – etwa in Hotels, Cafés oder Flughäfen – doch auch hier gilt es, achtsam zu sein: Internet-Telefonate über WhatsApp oder Signal nutzen ebenfalls Daten, wenn kein WLAN aktiv ist, und verursachen dann Gebühren.
Kreditkarte im Urlaub nutzen? Unbedingt – aber mit Augenmaß
Eine Kreditkarte ist für eine Reise nach Kanada beinahe unerlässlich. Doch nicht jedes Kartenmodell ist für den weltweiten Einsatz gleichermaßen geeignet. Je nach Anbieter können hohe Fremdwährungsgebühren oder Kosten für Bargeldabhebungen anfallen. Empfehlenswert sind Karten, die speziell auf Vielreisende zugeschnitten sind.
Diese Kartenmodelle überzeugen im Ausland
Laut einer Auswertung von Finanztest (März 2025) schneiden folgende Kreditkarten besonders gut ab, wenn es um Auslandsnutzung geht:
Awa7 Visa-Karte (Hanseatic Bank)
GenialCard (Hanseatic Bank)
Bank Norwegian Kreditkarte
Deutschland-Kreditkarte Classic (Paysol)
Positiv hervorzuheben ist, dass keine dieser Karten ein Girokonto beim jeweiligen Anbieter voraussetzt. Außerdem fallen Finanztest zufolge keine Zusatzkosten für Zahlungen oder Abhebungen in kanadischen Dollar an.
Wichtig: Viele dieser Karten haben standardmäßig die Teilzahlungsfunktion aktiviert. Wer das nicht ändert, riskiert hohe Zinsen von über 20 Prozent jährlich. Die Rückzahlungsart sollte deshalb nach Vertragsabschluss sofort auf "Vollzahlung" gestellt werden.
Auslandskrankenversicherung – unverzichtbar für Kanada-Reisen
Ein plötzlicher Arztbesuch kann im Ausland schnell teuer werden. Daher raten Experten dringend zu einer Auslandskrankenversicherung. Bereits ab etwa 20 Euro pro Jahr ist ein solider Versicherungsschutz erhältlich – eine lohnende Absicherung gegen hohe Behandlungskosten auf Reisen.
Quelle: ntv.de