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Celine Nadolny Buch-Bloggerin: Das waren meine Top-Finanzbücher 2023

Für die Sachbuch-Bloggerin Celine Nadolny sind drei Finanzbücher unbedingt lesenswert.

Für die Sachbuch-Bloggerin Celine Nadolny sind drei Finanzbücher unbedingt lesenswert.

(Foto: Nadolny/ntv.de)

Mehr als hundert Sachbücher hat die Finanzbloggerin Celine Nadolny im vergangenen Jahr gelesen und rezensiert. Welche Bücher sie besonders beeindruckt haben? Das verrät sie hier.

Platz 3: "Über die Psychologie des Geldes" von Morgan Housel

Ein wirklich faszinierendes Buch. Wie der Untertitel bereits ankündigt, vermittelt es zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück. Und das im Stile eines Napoleon Hill, Jean Paul Getty oder George S. Clason. Wem deren Bücher mag, macht auch mit Morgan Housel definitiv nichts verkehrt.

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Über die Psychologie des Geldes
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Die Hauptthese des Autors lautet, dass Geld viel mehr mit Psychologie zu tun hat als mit Finanzen. Das kann man natürlich so oder so sehen, doch dass Geld etwas mit Psychologie zu tun hat, steht außer Frage. Die Finanzwelt besteht zweifelsohne aus viel mehr als nur als Zahlen, Daten und Fakten. Und natürlich meint der ein oder andere Analyst, in nur einer Formel wiedergeben oder punktgenaue Abschätzungen abgeben zu können, in welche Richtung sich die Wirtschaft, ein Unternehmen oder ein Wechselkurs entwickeln wird. Doch wir wissen nicht erst seit Nate Silvers Buch Die Berechnung der Zukunft, dass diese in aller Regel nicht alle Parameter betrachten können.

Denn vieles ist eben am Ende doch mehr Psychologie als Zahlenwelt. In der realen Welt treffen laut Morgan Housel Menschen ihre finanziellen Entscheidungen nicht aufgrund einer Tabellenkalkulation. Und da kann ich ihm nur beipflichten. "Sie treffen sie beim Abendessen oder während eines Meetings, wo die persönliche Geschichte, der individuelle Blick auf die Welt, das eigene Ego und weitere krude Einflüsse zusammentreffen", schreibt Housel. Inhaltlich bewegt sich dieses Buch damit passend zum Titel in den schwer greifbaren Bereichen der Psychologie des Geldes. Uns erwarten zwanzig Kurzgeschichten, die nicht nur bilden, sondern auch definitiv zu unterhalten verstehen.

Platz 2: "Die Geheimnisse der Wertpapieranalyse" von Benjamin Graham & David L. Dodd

Meiner Meinung nach das umfassendste und wertvollste Buch für alle Value-Investoren. Das Vorwort für dieses wirklich mächtige Buch konnte niemand anderes schreiben als Warren Buffett, der bekanntlich Lehrling bei Benjamin Graham war. Graham gilt als Vater der Wertpapieranalyse und bringt in diesem Buch alles zusammen, was Value-Investoren wissen müssen.

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Die Geheimnisse der Wertpapieranalyse
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Dies ist definitiv kein Buch für Einsteiger. Es ist weder einfach zu lesen noch günstig. Dazu ist es unglaublich umfangreich und setzt einiges an Finanzwissen voraus. Als Anfänger wird man sich wohl nur durch die Kapitel quälen. Deswegen: Finger weg, wenn man Intelligent Investieren von Benjamin Graham oder ein vergleichbares Werk noch nicht gelesen hat. Es ist auch nicht das richtige Buch, wenn man die Wertpapieranalyse eher nebenher betreiben möchte. Man sollte schon die Ambitionen haben, sie fortan als zentrales Element beim aktiven Investieren zu nutzen.

Zwar sind die Erfolgschancen beim aktiven Investieren generell recht niedrig. Trotzdem ist der Value-Ansatz wissenschaftlich betrachtet wohl der einzige, der auf der Jagd nach Überrenditen sinnhaft erscheint. Das Prinzip ist leicht zu erklären: Der Anleger analysiert Wertpapiere und prüft, ob deren aktuell gehandelter Kurs einem nach eigenem Ermessen gerechtfertigtem Wert entspricht. Benjamin Graham & Co. schlagen dann zumeist noch einen Sicherheitspuffer von 25 Prozent ab. Sollte die Aktie anschließend immer noch unterbewertet erscheinen, wird sie gekauft und so lange im Portfolio gehalten, bis sich die Situation grundlegend verändert.

Klingt einfach, ist es aber überhaupt nicht. Die meisten Analysen beruhen auf zukünftigen Prognosen, deren Werthaltigkeit man sehr kritisch hinterfragen kann. Manch andere Autoren beschreiben allein den Versuch, Überrenditen zu erzielen, als Verliererspiel, wie Gerd Kommer in seinem Buch Souverän Investieren.

Platz 1: "Das Ende der Geschichte" von Francis Fukuyama

Ein zeitlos brisanter Klassiker. Bereits bei seinem Erscheinen 1992 sorgte er für politische Diskussionen. Das Buch wurde zum weltweiten Bestseller, in der Politikwissenschaft wurde es kontrovers diskutiert. Dabei stellt der Autor die Frage, ob unsere Geschichte nur eine endlose Wiederholung von Aufstieg und Verfall sei und ob uns eine Vorherrschaft des Liberalismus vor diesem ewigen Auf und Ab bewahren würde.

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Heute gilt das Buch als Standardwerk. Es bietet meiner Meinung nach unglaublich spannende Perspektiven auf ein Thema, die vielleicht nicht unbedingt dem Mainstream entsprechen. Denn der Autor beschreibt, warum für ihn der Sieg des Liberalismus den Endpunkt der Geschichte darstellt. Gleichzeitig geht er aber auch kritisch auf die damit einhergehenden Gefahren ein.

Das Ende der Geschichte ist für den Autor kein Ende im Sinne eines Weltuntergangs, wie wir es von Crash-Propheten gewohnt sind. Vielmehr zeichnet er das Ende von Kriegen und Revolutionen, weil es keine abstrakten Ideale mehr gibt, für die Menschen gegeneinander kämpfen könnten. In gewisser Weise sicherlich eine Utopie oder schlichtweg ein zunächst schwer vorstellbarer Gedankengang. Aber meines Erachtens unglaublich spannend und lesenswert.

Auf der Kehrseite hätte ein Mensch in einer solchen Welt aber auch keine Ideale mehr, für die er zu kämpfen bereit wäre. Daher droht dieser liberalen Demokratie dem Autor zufolge Gefahr von Menschen, die ohne Kampf nicht leben können: Wer nicht mehr für eine gute Sache kämpfen kann, der wird möglicherweise gegen die gute Sache kämpfen.

Es handelt sich um Rezensionen von Celine Nadolny. Die Bloggerin wurde für ihr Projekt BookofFinance.de bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Black-Bull-Award für den besten Finanzkanal, der Tiger-Award als Content-Creator des Jahres 2021 und der Medienpreis der Stiftung Finanzbildung als Finanzblog des Jahres.

Quelle: ntv.de

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