Expertin gibt Literatur-Tipps Drei Bücher, die das Finanz-Mindset schleifen
23.04.2024, 11:38 Uhr
Finanzbuch-Bloggerin Celine Nadolny weiß, welche Bücher über Geld man gelesen haben sollte.
(Foto: Nadolny)
Mehr als 700 Sachbücher habe sie schon durchgearbeitet, sagt Celine Nadolny. Zum Welttag des Buches am 23. April stellt sie drei Bücher vor, die uns dabei helfen, bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen.
An dieser Stelle zunächst eine Entschuldigung für den Begriff: Mindset. Ja, manch ein Coach hat ihn derart überstrapaziert, dass er bereits zu einem der Unwörter in den sozialen Medien geworden ist. Das weiß auch Celine Nadolny. Dennoch ist "ohne das richtige Mindset alles nichts", findet die "Book of Finance"-Bloggerin. "Mindset beschreibt dabei bekanntlich die Art und Weise, wie wir über Dinge denken, wie wir sie angehen, mit welchen Augen wir sie betrachten", erklärt sie.
Besonders finanzielle Angelegenheiten können große Konsequenzen nach sich ziehen. Passend zum Welttag des Buches hat die Finanzbuch-Bloggerin drei Bücher mitgebracht, die uns dabei helfen, unser Finanz-Mindset zu schleifen, um zukünftig bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen und damit letztlich auch erfolgreicher durchs Leben gehen zu können. Folgende Titel haben es auf ihre Liste geschafft:
Buch-Tipp 1: "Happy Money"
Die Verknüpfung von Finanzen und japanischem Zen-Buddhismus hat mich auf Anhieb angesprochen. Die vielleicht etwas skurril wirkende Kernfrage des Buches lautet: "Lächelt Ihr Geld oder weint es?" Dahinter liegt die Grundannahme, dass es eine große Rolle spielt, wie wir Geld bekommen und wie wir es nutzen. Denn das hat Einfluss darauf, wie wir unser Geld betrachten, wie wir darüber denken und was es in uns auslöst. Ob es uns eben glücklich oder unglücklich macht. Denn Geld – und das sollte uns nicht neu sein – verursacht oft Ärger und Ängste und ruiniert Beziehungen. Ken Honda möchte uns nun auf eine Reise mitnehmen, auf der wir Frieden in unserer Beziehung zum Geld finden. Er verrät, wie wir uns von negativen Gefühlen befreien und diese in positive Gedanken transformieren können: Anerkennung, Dankbarkeit und Freude. Denn das sind die Schlüssel zum Glück – im Gegensatz zu übermäßigem Fleiß, Neid oder der Gier nach immer mehr.
Buch-Tipp 2: "Über die Gier, die Angst und den Herdentrieb der Anleger"
Eines der besten Finanzbücher, die ich lesen durfte. Denn der Autor Pirmin Hotz nimmt kein Blatt vor den Mund bezüglich der Irrwege, auf denen sich weite Teile der Finanzbranche bewegen. Er lässt kein gutes Haar an vermeintlichen Experten oder pseudo-wissenschaftlichen Strategien, die schon fast religiöse Züge annehmen. Pirmin Hotz enthüllt auf knapp 350 Seiten schonungslos die Schwächen und Intransparenzen einer Branche, deren Aufrichtigkeit definitiv angezweifelt werden darf.
Das macht er auf unterhaltsame, verständliche und vor allem wissenschaftlich fundierte Art und Weise. Ein Thema, das uns alle etwas angeht. Und nicht nur das: Die meisten von uns stehen ganz oben auf der Liste als potenzielle Opfer dieses perfiden Systems.
In dem Buch wird aber nicht nur das Thema Aktien behandelt. Der Autor widmet sich darüber hinaus in separaten Kapiteln Immobilien ("Immobilien – interessantes Realkapital, oft überschätzt"), Gold ("Gold für notorische Untergangs-Apologeten") und Kryptowährungen ("Von Bitcoins und viel heißer Luft in den Kryptowährungen").
Buch-Tipp 3: Über Geld nachdenken
In diesem Buch plädiert der Autor Nikolas Braun für einen kritischen und reflektierten Umgang mit Geld. Es ist ein Appell an uns alle, mehr Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Im Stile eines André Kostolany lässt uns der Autor an seinen Gedanken teilhaben. Dabei nimmt er nicht nur einige Klischees der Branche aufs Korn, sondern schafft es immer wieder Nadelstiche und Impulse zu setzen.
Unzählige Werbeversprechen von Banken, Finanzmaklern und "Experten" finden in diesem Buch ihr Ende, denn Braun nimmt sie dezidiert auseinander. Er setzt sich dafür ein, dass sich nicht noch mehr unwissende und in dieser Hinsicht naive Menschen von blühenden Versprechen und vermeintlicher Sicherheit einlullen lassen. Vielmehr sollen sie verstehen, dass ihre Finanzen in ihrer eigenen Verantwortung liegen und eine "kostenlose" Beratung in den meisten Fällen deutlich teurer ist als eine bezahlte.
Es handelt sich um Rezensionen von Celine Nadolny. Die Bloggerin wurde für ihr Projekt BookofFinance.de bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Black-Bull-Award für den besten Finanzkanal, der Tiger-Award als Content-Creator des Jahres 2021 und der Medienpreis der Stiftung Finanzbildung als Finanzblog des Jahres. 2022 wurde Celine Nadolny außerdem zur Vize Miss Germany gekürt.
Quelle: ntv.de