Anschaffungskosten drücken Balkonkraftwerk-Förderung: Wo winken 2025 Zuschüsse?
06.03.2025, 15:04 Uhr
Zuschüsse für Balkonkraftwerke können die Anschaffungskosten senken und so den Zeitraum bis zur Amortisation verkürzen.
(Foto: istockphoto.com)
Ob und vor allem wie schnell sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks lohnt, hängt neben den gesparten Energiekosten auch von der Investition in die Anlage ab. Vielerorts können Interessierte Fördermittel für die Mini-Solaranlagen abgreifen.
Je geringer die Kosten für ein Balkonkraftwerk, desto schneller amortisiert es sich. Bundesweite Förderprogramme im klassischen Sinne gibt es nicht, allerdings sind die Mini-Solaranlagen seit 2023 und noch bis mindestens Ende 2026 von der Mehrwertsteuer befreit. Außerdem gibt es in mehreren Bundesländern sowie in den einzelnen Kommunen die Möglichkeit, die Anschaffungskosten über öffentliche Zuschüsse zu drücken.
Balkonkraftwerk-Förderung: In diesen Bundesländern gibt es Zuschüsse
Je nach Wohnort gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Balkonkraftwerk-Besitzer. Nach derzeitigem Stand bieten laut ADAC nur Sachsen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern eine Balkonkraftwerk-Förderung auf Landesebene an. Das mecklenburgische Klimaschutzministerium etwa gibt bis zu 500 Euro, wenn Mieter ihre Wohnung mit einem Balkonkraftwerk ausstatten. Damit würde beispielsweise das Balkonkraftwerk Quattro von Kleines Kraftwerk statt 749 Euro knapp zwei Drittel weniger kosten. Durch die bifazialen Module wandelt die Anlage laut Hersteller zudem besonders viel Sonnenlicht in Strom um und bietet so ein großes Sparpotenzial.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Bewohner anderer Bundesländer haben die Möglichkeit, bei ihrer zuständigen Kommune Fördermittel zu beantragen. Hier einige Beispiele:
- Düsseldorf: 50 Prozent Zuschuss, maximal 600 Euro
- Frankfurt: 50 Prozent Zuschuss
- München: nach Leistung, pro Watt 40 Cent (zum Beispiel Einspeiseleistung 800 Watt = 320 Euro)
- Stuttgart: Pauschal 200 Euro
Statt eines Balkonkraftwerks kann sich auch eine größere Photovoltaik-Anlage auf dem Dach lohnen. Auch hier unterstützen einige Kommunen mit Förderprogrammen. Zusätzlich bietet die Kfw-Bank vergünstigte Darlehen für die Anschaffung von PV-Anlagen – auch für Planung, Installation oder Batteriespeicher. Anfang 2025 lag der bestmögliche effektive Jahreszins laut ADAC bei 3,76 Prozent.
Aufgrund der hohen Investitionssumme sollten Interessierte sich im Vorfeld professionell beraten lassen. Das geht bei verschiedenen Anbietern sogar kostenlos, zum Beispiel bei Senec. Nach Ausfüllen des Online-Konfigurators meldet sich das Senec-Fachpersonal innerhalb weniger Tage mit einem individuellen Beratungsangebot zurück.
Sind auch Balkonkraftwerke mit Speicher förderfähig?
Genau wie Balkonkraftwerke ist auch entsprechendes Zubehör wie eben Solarspeicher von der Mehrwertsteuer befreit. Einzelne Kommunen gewähren außerdem höhere Zuschüsse, wenn ein Speicher mit dabei ist. Im westfälischen Hiddenhausen beispielsweise gibt es pauschal 300 Euro für ein Balkonkraftwerk mit Speicher. Die Anlage mit Speicher von Pianeta, die es aktuell zu einem guten Preis bei Ebay gibt, würde dann nur noch etwas mehr als die Hälfte kosten.
Der Vorteil eines Balkonkraftwerks mit Speicher ist klar: Der selbsterzeugte Strom ist auch später nutzbar, wenn die Anlage gerade keine Energie erzeugt, etwa nachts. Allerdings sind die zusätzlichen Speicher in der Regel recht kostspielig. Umso sinnvoller ist es, sich im Vorfeld über Fördermöglichkeiten zu informieren.
Worauf kommt es bei der Förderung an?
Wer sich Fördermittel sichern möchte, sollte im Vorfeld ein paar Punkte beachten:
- Rechtzeitig informieren: Zum Teil müssen Anträge schon vor dem Kauf eingereicht werden.
- Fristen einhalten: Andere Förderanträge sind spätestens sechs Monate nach dem Kauf des Balkonkraftwerks zu stellen.
- Voraussetzungen beachten: Einige Förderprogramme gelten nur für Mieter, andere greifen nur bei Montage durch einen Elektriker.
- Förderhöhe beachten: Neben Pauschalbeträgen gibt es auch Fördermittel, die von der Anzahl der Module oder der Gesamtleistung abhängen.
- Wohnsitz: Anträge können nur dort gestellt werden, wo der Käufer auch seinen Wohnsitz hat.
- Nicht zu lange warten: Manche Fördertöpfe können aufgrund der hohen Nachfrage schnell ausgeschöpft sein.
Balkonkraftwerke können nach Angaben der Verbraucherzentrale – je nach Lage und Ausrichtung – bis zu 200 Euro an Stromkosten sparen. Lassen sich über eine 300-Euro-Förderung die Kosten einer Anlage von 1.000 auf 700 Euro drücken, amortisiert sie sich also schon nach etwas mehr als drei Jahren. Im Anschluss kann sie noch 15 bis 20 Jahre lang kostenlosen Strom liefern. Ein Balkonkraftwerk lohnt sich in der Regel so schon – mit einer Förderung aber erst recht.
Quelle: ntv.de